Der Anbauverband Naturland hat die Bundesregierung angesichts der negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie erneut aufgefordert, noch in der laufenden Legislaturperiode ein Lieferkettengesetz auf den Weg zu bringen.
Wie Naturland-Vizepräsident Hans Bartelme in Gräfelfing erklärte, muss eine solche Regelung alle Unternehmen verpflichten, Menschenrechte und Umweltstandards entlang globaler Lieferketten einzuhalten. Anderslautende Forderungen aus der Wirtschaft, das Gesetz wegen der Corona-Krise von der politischen Agenda zu streichen, seien der falsche Weg.
„Was wir jetzt brauchen, ist Solidarität in der Krise und der Aufbau transparenter, sozial und ökologisch nachhaltiger Lieferketten“, betonte Bartelme. Naturland-Delegierte aus zahlreichen Ländern hätten bei einem digitalen Treffen in der vergangenen Woche die Unterstützung des Verbandes für eine Forderung der „Initiative Lieferkettengesetz“ bekräftigt, die die Interessen zahlreicher Organisationen aus den Bereichen Umweltschutz, Gewerkschaften und Entwicklungszusammenarbeit bündele.
Laut dem Geschäftsführer des Gewürzunternehmens PDS Organic Spices im indischen Bundesstaat Kerala, Dr. Hubby Mathew, konnten die Menschen dort wegen der drastischen Ausgangssperren nicht mehr zur Arbeit gehen, was vor allem die vielen Tagelöhner hart getroffen habe.
Unterdessen sei die Produktion und der Export von Ökogewürzen zum Erliegen gekommen. „Viele unserer Kleinbauern können sich zum Glück mit dem Nötigsten selbst versorgen“, so der Naturland-Deligierte für Indien. Allerdings unterstütze seine Firma die betroffenen Familien wegen der starken Lebensmittelteuerung zusätzlich mit Mahlzeiten und auch mit Schutzmasken.