Experten von Argentinien über China und den USA vernetzen sich derzeit beim Welt-Sojakongress in Wien. Die Pflanze ist weltweit Eiweißlieferant und belegt nach Mais, Weizen und Gerste Rang vier der Anbaufläche in Österreich. Aufgrund dieser enormen Bedeutung der Sojabohne wurde 1975 die World Soybean Research Conference ins Leben gerufen, die alle vier bis fünf Jahre stattfindet und heuer erstmals in Wien gastiert. Das Ziel besteht darin, die Sojabohnenforschung und den Dialog darüber zu fördern. Damit sollen Antworten für Herausforderungen der Zukunft gefunden werden.
Auch das Projekt "Klimafit", das Saatgut Austria gemeinsam mit dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) und den Bundesländern durchführt, leistet dazu einen Beitrag. Die Sojabohne ist ein zentraler Bereich des Projekts, da sie in der heimischen Landwirtschaft als klimafitte Pflanze mit geringem Betriebsmittelaufwand in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen hat.
Klimafitte Sorten als Ziel
"Das Ziel der Zusammenarbeit sind standortangepasste und klimafitte Sorten, die wir in Form von hochwertigem Z-Saatgut den Landwirten zur Verfügung stellen. Das Projekt Klimafit fördert vor allem die Züchtung hitze- und trockenheitstoleranter Sorten, die für den fortschreitenden Klimawandel und seine Auswirkungen gewappnet sind", sagt Michael Gohn, Obmann von Saatgut Austria.
Österreich als optimaler Austragungsort
Vor 150 Jahren wurden im japanischen und chinesischen Pavillon zum ersten Mal Sojabohnen auf der Weltausstellung in Wien vorgestellt – ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg der Sojabohne zu einer der wichtigsten Kulturpflanzen der Welt.Ein Viertel des in der EU verwendeten Saatguts stammt von österreichischen Züchtungsunternehmen. "Die große Bedeutung des Sojaanbaus und der -züchtung in Österreich macht Wien zum optimalen Standort für die World Soybean Research Conference, die noch bis 23. Juni stattfindet", sagt Gohn.
Die breite Themenpalette auf diesem Kongress reicht von den neuesten Erkenntnissen der Sojawissenschaft über die Marktentwicklung bis zur Eiweißwende in Europa sowie Nachhaltigkeitsthemen von Klimaschutz bis zur aktuellen EU-Lieferkettengesetzgebung. Die Konferenz wird von einem weltweiten wissenschaftlichen Komitee geleitet und von Prof. Johann Vollmann von der Universität für Bodenkultur (BOKU) und Donau Soja organisiert.