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Billigimporte und verschärfte Auflagen machen Milchbauern zur schaffen

Auf der Suche nach billigeren Produkten greift Österreichs Handel verstärkt zu Ware aus anderen Ländern. Verschärfte Auflagen lassen Biomilchanlieferung sinken, Milchpreise wieder rückläufig.

Lesezeit: 3 Minuten

Anlässlich des Weltmilchtags am 1. Juni fand gestern die Milchwirtschaftliche Bilanz 2023 des Milchverbandes Österreich (MVÖ, vormals VÖM) statt.

2023 erfolgte auf den internationalen Milchmärkten eine Trendwende, 2023 und 2024 waren bei Milchprodukten trotz hoher Kosten Preisrückgänge zu beobachten.

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Zwar konnten die Erzeugerpreise in Österreich 2023 im Jahresschnitt etwas zulegen, erreichten jedoch schon zum Jahresbeginn 2023 Höchstwerte und waren dann über das Jahr hinweg rückläufig und bewegten sich zuletzt seitwärts. In anderen Ländern erreichten die Milchpreise den Höchststand und die Abwärtsphase bereits früher, dies hat auch dazu geführt, dass die meisten EU-Länder 2023 Rückgänge im durchschnittlichen Erzeugermilchpreis zu verzeichnen hatten.

Der durchschnittliche Auszahlungswert konnte 2023 auf 58,52 Cent (2022: 56,72 Cent) für Milch mit natürlichen Inhaltsstoffen inkl. USt. um 3,2 % zulegen. Für gentechnikfreie Qualitätsmilch wurden durchschnittlich 49,06 Cent/kg erzielt (2022: 46,97 Cent/kg; für Milch mit 4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß, ohne USt.), im April 2024 waren es 46,83 Cent/kg (April 2023: 51,72 Cent/kg).

Gesamte Milchanlieferung konstant

Die Gesamtanlieferung ist 2023 mit 3,53 Mio. t in Österreich konstant geblieben. Allerdings ging der Anteil der Biomilch zurück. Mit 18% bzw. 584.000 t ist dies zwar nach wie vor der höchste Biomilchanteil in der EU. Im Vergleich zum Vorjahr (18,6%) gab es aber einen Rückgang, der auf die verschärften Auflagen zurückzuführen ist.

Im Durchschnitt hielt jeder Landwirt 24,2 Kühe, international gesehen ein sehr kleiner Wert. Die durchschnittliche Milchlieferleistung der Kühe lag bei 6.508 kg, die durchschnittliche Anlieferung je Landwirt stieg von 151 auf 157,6t.

Importe deutlich gestiegen

Die österreichischen Milchexporte erreichten 2023 mit 1,73 Mrd. € einen neuen Höchstwert und konnten um 0,9 % weiter zulegen. Bei den Importen gab es einen stärkeren Zuwachs auf 1,13 Mrd. € (plus 5,1 %).

Die Entwicklungen sind zum größten Teil durch die Preisentwicklungen bei den einzelnen Produkten zu erklären, aber auch durch eine erhöhte Preissensibilität bei den Konsumenten und die Strategie des Handels. Dieser greift auf der Suche nach billigeren Produkten oft zu Importware aus Ländern mit geringeren Qualitätsstandards als in Österreich, teils auch deshalb, weil es noch immer keine verpflichtende Herkunftskennzeichnung für Milchprodukte im Handel und in der Gastronomie gibt. Viele dieser Produkte landen in Eigenmarken des Handels oder in Zutaten der Gastronomie oder der weiterverarbeitenden Industrie.

Importüberschuss bei Butter

Die österreichische Milchwirtschaft exportiert 44 % seiner Produkte, die Importquote beträgt 28,4 %. Die Hälfte der Exporte geht nach Deutschland, gefolgt von Italien und den Niederlanden, ähnlich verteilt liegen die Importe.

Wichtigstes Exportprodukt war Käse, bei Butter besteht schon seit längerem ein Importüberschuss. "Ein Grund dafür ist die Strategie der österreichischen Milchwirtschaft möglichst viel Wertschöpfung aus der Milch insgesamt zu holen. Bei der Butterproduktion verbleibt immer die Magermilch, die zumeist nicht so gut zu verwerten ist", Mag. DI Johann Költringer, Geschäftsführer des Milchverbandes Österreich (MVÖ). "Die Importbutter geht zum Großteil in die Weiterverarbeitung und in Handelsmarken des LEH, dort wird mangels Herkunftskennzeichnung die öst. Qualitätsstrategie weniger honoriert."

Die starken Außenhandelszahlen bestätigen die Tüchtigkeit der heimischen Milchwirtschaft, der Milchbauern und der Verarbeitungsbetriebe, sie stehen im harten Wettbewerb und sind trotz struktureller Nachteile mit ihrer Qualitäts- und Nachhaltigkeitsstrategie erfolgreich. „Mehr Fairness und die Einführung einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung sind hier notwendig“, so Helmut Petschar (MVÖ).

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