Die endgültigen Zahlen für 2023 zu den Bio-Betrieben und Bio-Flächen liegen vor. Mit 2023 gibt es in Österreich 24.450 Bio-Betriebe, um 637 Bio-Betriebe weniger als 2022, dies entspricht einem Rückgang von 2,5 %. Das berichten Maria Ladinig, Thomas Neudorfer und Otto Hofer vom BML.
In den Ackerbauregionen (Niederösterreich und Wien) nahm die Zahl der Bio-Betriebe leicht zu, in den Grünlandregionen nahm die Zahl der Bio-Betriebe jedoch ab:
Tirol -5,9%,
Kärnten -5,6%,
Salzburg -5,3% und
Steiermark -3,8%.
Die Rückgänge der Bio-Betriebe können insbesondere auf geänderte Anforderungen in der EU-Bio-Verordnung (EU) 2018/848 sowie die auf Basis des EU-Bio-Audits neu ausgestalteten Weidevorgaben mit verpflichtende Weidehaltung aller Raufutterverzehrer ab 2022 zurückgeführt werden. Dies erklärt den Rückgang insbesondere in Grünlandregionen.
Darüber hinaus wurden mit der Novelle der Bio-VO zunehmende Aufzeichnungs- und Meldepflichten und Einschränkungen hinsichtlich des Zukaufs konventioneller Zuchttiere bzw. konventionellen Saatguts umgesetzt. Ebenso haben sich die Markt- und Preisentwicklung im Zusammenhang mit geopolitischen Konflikten auf den Bio-Bereich ausgewirkt. Hinsichtlich der Absatzsituation im Einzelhandel beeinflusste die Teuerung das Einkaufsverhalten der Verbraucher:innen.
Gemäß der RollAMA-Markterhebung betrug der Anteil an Bio-Produkten im Jahr 2023 11 %. Der leichte Rückgang im Vergleich zu den Jahren 2021 und 2022 ist vornehmlich auf die Inflation aber auch auf eine verstärkte Rückkehr zum Außer-Haus-Konsum zurückzuführen. Bei Milchprodukten und Eiern fiel die Wahl wieder etwas häufiger auf konventionelle Erzeugnisse.
Bio-Flächenentwicklung
2023 macht die biologisch bewirtschaftete landwirtschaftlich genutzte Fläche in Österreich rund 701.200 ha aus, das sind rund 5.000 ha weniger als 2022 bzw. ein Minus von 0,7 %. Nach Kulturarten zeigt sich eine Zunahme bei Ackerland (+0,7%), hingegen eine Abnahme im Dauergrünland (-4,6%) vor allem bei der Almfutterfläche.
2023 wurde von 6.159 Bio-Betrieben 669.987 t Bio-Milch an die Verarbeitungsbetriebe angeliefert. Das sind um rund 23.500 t bzw. 3,4 % weniger als 2022. Die Zahl der Bio-Betriebe mit Milchanlieferung hat gegenüber dem Vorjahr um 341 Betriebe (-5,2 %) abgenommen.