Seit Jahren keine Inflationsanpassung, sinkende Preise für Getreide & Co., auf der anderen Seite explodierende Preise für Maschinen. Nicht zu vergessen: Die finanziellen Hilfen im Zusammenhang mit Corona sind passe. Angesichts dieser Vorzeichen wundert es nicht, dass die Investitionsbereitschaft unserer Landwirtschaftsbetriebe deutlich zurückgegangen ist bzw. gegen Null geht.
Genauso wenig verwunderlich sind die meist damit zusammenhängenden Negativmeldungen aus der Landtechnikbranche. So mussten Claas und Fendt ihre Kapazitäten anpassen und Kurzarbeit anmelden. Letzteres galt auch für Krone. Die Regent Pflugfabrik musste Insolvenz anmelden, auch Nutzfahrzeughersteller Reisch konnte den Marktbedingungen nicht standhalten.
Für Rudolf Dietrich, den Vorsitzenden des Club Landtechnik Austria, sind diese Hiobsbotschaften dennoch kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Schließlich habe es in den letzten Jahren einen regelrechten Hype in der Landtechnikbranche gegeben. Und Messeleiter Wolfgang Strasser versprüht ob der Austro Agrar sogar Optimismus: „Unsere Erwartungen bezüglich der Aussteller wurden übertroffen. Wir haben schon im Juni alle Stände vergeben. Und das ausschließlich an Hersteller oder Generalimporteure.“
Dabei musste die Messe schon im Vorfeld verkraften, dass mit dem CNH-Konzern ein großer Player nicht vor Ort sein wird. Für Strasser heißt das aber noch lange nicht, dass das Messewesen vor einem Umbruch steht. Im Gegenteil, der Messeleiter hebt hervor, dass die Landwirte insbesondere auf der Messe alle Anbieter an einem Ort treffen können. Und man zeige wirklich Innovationen. Über etliche davon berichten wir auf den nächsten Seiten. Auch Landtechnik Austria-Chef Rudolf Dietrich blickt mit Zuversicht auf Tulln: „Derzeit erleben wir im Landtechnikbereich einen Rückgang zu normalen Verkaufsjahren. Wir hoffen natürlich, dass die Austro Agrar einen kräftigen Input bringen wird. Wir schauen positiv in die Zukunft, denn Landtechnik wird man auch in Österreich immer brauchen.“