Georg Schuller vom top agrar-Testteam Hartberg hat den Holzspalter getestet
Für private Waldbesitzer, die Brennholz und Anzündholz für ihren Kamin oder Kachelofen sicher spalten und gleichzeitig auf ihr „Kreuz“ achten wollen, bietet die Firma Posch die Holzspaltmaschine Polly an.
Hoher Arbeitsschutz
Diese Maschine ist eine Weiterentwicklung des früheren Splitmasters 9. Mit der Polly braucht man sich keine Sorgen um die Sicherheit machen. Denn die Liegend-Spaltmaschine ist mit Ein-Handbedienung und (wie bei unserem Testgerät) optionaler Hebevorrichtung ausgestattet.
Dass der Arbeitsschutz an oberster Stelle steht, sieht man auch an der Abdeckhaube aus Polycarbonat. Erst wenn diese nach dem Einlegen des Holzes in den Schacht geschlossen wird, startet der Spaltvorgang.
Polly ist in vier verschiedenen Ausführungen erhältlich – allen gleich ist eine Spaltkraft von 8 t. Im Wesentlichen unterscheiden sie sich in Antrieb und Gewicht. Wir hatten das Model M2350NHLR mit 5,5 kW Elektroantrieb und einem Gewicht von 333 kg im Test. Wie funktioniert die Spaltmaschine? Man kann sie dank der großen Räder bequem und schnell zum gewünschten Platz bewegen.
Mit der Kettensäge schneidet man Rundhölzer mit einer maximalen Länge von 50 cm und einer Dicke von 40 cm ab. Anschließend rollt man die Holzstücke zur Hebevorrichtung und hebt es hydraulisch zur Spaltvorrichtung. Je nach Stammdurchmesser bzw. gewünschter Scheitgröße stellt man das Spaltmesser hydraulisch auf die optimale Höhe ein.
Zur Auswahl stehen insgesamt vier verschiedene Spaltmesseroptionen: Zwei-, Drei-, Vier- oder Sechsfachmesser. Das Vierfachmesser wird serienmäßig mitgeliefert.
Messer werkzeuglos tauschen
Die Messer können werkzeuglos getauscht werden. Das ist grundsätzlich sehr praktisch, allerdings war der Tausch zumindest bei unseren Arbeiten nicht immer ganz so leicht wie der Hersteller verspricht. Denn die Spaltkreuze ließen sich nicht so ohne Weiteres in den dafür vorgesehenen Schlitz schieben. Zudem muss man sich zum Lösen bzw. Befestigen des Messers unter den Tisch bücken. Daher sollte man das Holz je nach Holzdurchmesser sortieren, um nicht zu oft das Messer wechseln zu müssen.
Deckel schließen – schon startet der Spalter
Der Anschlag für verschiedene Scheitlängen lässt sich einfach einstellen. Danach schließt man den Deckel und der Spaltvorgang startet automatisch. Beim Hochheben bzw. Loslassen der Plexiglashaube fährt der Zylinder wieder in seine Ausgangsstellung zurück.
Dies ist uns im Test auch einige Male unfreiwillig passiert – und zwar bei größeren Holzstücken, die durch das Spaltmesser etwas angehoben wurden. Diese stießen dann beim Plexiglas an und der Spalter schaltete sich automatisch ab. Abhilfe könnte hier sicher eine etwas größere Haube schaffen.
Der Zylinder bzw. die Druckplatte sorgen dafür, dass das Holz nach dem Spaltvorgang auf dem Ablagetisch landen. Mit der Spaltkraft von 8 t kann auch Hart- bzw. Problemholz gespalten werden. Die Autospeed-Funktion reagiert auf den erforderlichen Spaltdruck und wählt automatisch die beste Vorlaufgeschwindigkeit. Durch den einstellbaren Spalthub vermeidet man lästige und zeitraubende Leerhübe.
Am Ende fällt das Holz in die Scheibtruhe oder auf den Boden und kann zum gewünschten Lagerplatz transportiert und dann eingeschlichtet werden. Unterm Strich sehen wir die Polly-Spaltmaschine als ein praktisches und äußerst sicheres Gerät zu einem Preis von rund 6.500 € für den semiprofessionellen Einsatz bei Brennholz.