"Schon seit etwa einem Jahr sind die heimischen Bäuerinnen und Bauern mit einer noch nie da gewesenen Teuerungswelle bei Betriebsmitteln, Energie und beim Bauen konfrontiert. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat die Situation für die heimischen Landwirtschaft noch einmal dramatisch verschlechtert. Die bäuerlichen Familienbetriebe stehen mit dem Rücken zur Wand", gibt der steirische Landwirtschaftskammer (LK)-Präsident Franz Titschenbacherzu bedenken. Eine rasche und effiziente Hilfe sei jetzt das Gebot der Stunde, denn es gehe dabei vor allem auch um eine sichere nationale und globale Versorgung mit Lebensmitteln.
"Die Anbausaison steht vor der Tür, unsere bäuerlichen Familienbetriebe brauchen jetzt vor allem echte Entlastungen und gezielte Unterstützungen", fordert der Kammerpräsident gemeinsam mit Agrar-Landesrat Johann Seitinger. Beidelegten dazu vor wenigen Tagen ein 7-Punkte-Entlastungspaket vor.
7-Punkte-Entlastungspaket
1. An erster Stelle steht die Forderung nach höheren Erzeugerpreisen. Die gestiegenen Kosten müssten auf die Erzeugerpreise umgelegt und auch bezahlt werden. Handel und Lebensmittelverarbeiter seien hier gefordert.
2. Zweitens wird ein "Ernährungs-Souveränitäts-Hunderter" vom Bund gefordert. Konkret sollen 100 Euro pro Hektar bewirtschafteter Fläche zur Abmilderung der Kostenexplosion bereitgestellt werden.
3. Drittens verlangt die steirische Agrarspitze eine maximale Rückerstattung der Mineralölsteuer für agrarisch verwendeten Diesel.
4. Die landwirtschaftlichen Produktionskapazitäten mit der vorbildlichen heimischen Kreislaufwirtschaft müssen voll ausgeschöpft werden.
5. Europa muss Düngemittel wieder selbst produzieren und die Russland-Abhängigkeit aufgeben" lautet Punkt fünf im Entlastungsprogramm.
6. Sechstens solle es eine Lagerhaltung auch für Getreide nach dem Vorbild von Öl und Gas geben.
7. Der rasche Ausbau der Bioenergie sei erforderlich, um aus der Gaskrise zu kommen.