Beim jüngsten Treffen der EU-Agrarminister am Dienstag, in Luxemburg standen Marktverzerrungen durch Importe ukrainischer Lebensmittel in die EU im Zentrum der Diskussionen. EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski stellte im Anschluss an die Sitzung ein begrenztes Einfuhrverbot für bestimmte Agrarprodukte aus der Ukraine in Aussicht. Das Importverbot soll für Weizen, Mais, Raps, Sonnenblumen und Sonnenblumenöl zumindest bis 5. Juni 2023 in den von den Verwerfungen besonders betroffenen Ländern Polen, Rumänien, Bulgarien, Ungarn und die Slowakei gelten.
Transit weiter erlaubt
Bis auf Rumänien haben diese Länder bereits in nationalen Alleingängen Einfuhrbeschränkungen für sämtliche Agrarerzeugnisse aus der Ukraine erlassen. Der Transit dieser fünf Produkte durch die betroffenen Mitgliedstaaten soll jedoch weiter erlaubt bleiben.
"Jede Tonne Soja, die nicht aus der Ukraine kommt, müsste aus Übersee importiert werden", warnt Susanne Fromwald, Senior Advisor und Projektleiter Proteinpartnerschaften bei Donau Soja. Nachhaltig zertifizierter, gentechnikfreier und entwaldungsfreier Soja werde dringend benötigt und müsse weiterhin ungehindert in die EU importiert werden können, so der Appell. Trotz des Krieges habe sich die Ukraine im Vorjahr mit einer Rekordproduktion von rund 650.000 t gentechnik- und entwaldungsfreiem Soja durch die Donau-Soja-Partner als verlässlicher Handelspartner der EU erwiesen.
Importverbote widersprechen neuer EU-Entwaldungsverordnung
"Mit unseren Donau Soja und Europe Soya Standards setzen wir uns für einheitliche Wettbewerbsbedingungen mit hohen Nachhaltigkeitsanforderungen in ganz Europa ein. Ein Importverbot von nachhaltig zertifiziertem entwaldungsfreiem Soja aus europäischen Drittländern wie der Ukraine widerspricht massiv der jüngst beschlossenen EU-Entwaldungsverordnung", so Fromwald weiter. Daher appelliert Donau Soja an die nationalen Behörden aller EU-Länder, die nachhaltig zertifizierten, gentechnikfreien und entwaldungsfreien Importe von Soja aus Drittstaaten wie der Ukraine zu erlauben, um eine nachhaltige Proteinversorgung in Europa sicherzustellen.