Nach den flächendeckenden Niederschlägen in der letzten Woche haben die Böden zwar in vielen Regionen wieder ausreichend Feuchtigkeit und die Erntearbeiten sind vielerorts auch wieder voll angelaufen. Angebotsdruck kommt durch die schwache Ertragssituation bei den Hauptsorten in Ostösterreich aber nicht auf. Zudem nehmen die Probleme mit Drahtwurmbefall weiter zu, teilt die Interessengemeinschaft Erdäpfelbau mit.
Auf der Absatzseite gibt es wenig Neues. Am Inlandsmarkt wird von einem ruhigen aber stetigen Bedarfsgeschäft berichtet. Mit Monatswechsel und dem Schulstart in Ostösterreich wird aber mit einer entsprechenden Belebung gerechnet. Anhaltend hoch ist das Interesse weiterhin am Exportmarkt. Der Aufwärtstrend bei den Erzeugerpreisen setzte sich in der letzten Woche fort. In Niederösterreich und dem Burgenland wurden für Speisekartoffeln zu Wochenbeginn meist 22 bis 25 Euro/100kg bezahlt. In Oberösterreich liegen die Preise stabil bei 25 Euro/100 kg.
Deutliche Ertragseinschränkungen in Deutschland
Die Preise am deutschen Speisekartoffelmarkt haben sich in der letzten Woche stabilisiert. Während in den Vorwochen sowohl die hochsommerliche Witterung als auch die Ferienzeit zu einer geringen Nachfrage geführt haben, hat sich die Stimmung zuletzt etwas aufgehellt. Die Hitze und Trockenheit haben die Entwicklung der Bestände ohne Beregnung zum Teil stark beeinträchtigt. Marktbeteiligte rechnen bereits mit deutlichen Ertragseinschränkungen und im Vergleich zum Vorjahr geringerem Angebot. Regional wird sogar mit noch geringeren Erträgen als im Dürrejahr 2018 gerechnet. Vereinzelt treten zudem auch schon Probleme mit Zwiewuchs und Wurmfraß auf.
Auf der Nachfrageseite wird gleichzeitig von einer leichten Belebung berichtet, denn die Ferien gehen in einigen Bundesländern zu Ende und der Bedarf der Verbraucher und Schulkantinen nimmt wieder zu. Unter diesen Voraussetzungen und vor dem Hintergrund der höheren Produktionskosten haben die Erzeugerpreise nicht weiter nachgegeben. Zu Wochenbeginn lagen die Preise für Speiseware im Bundesdurchschnitt je nach Sorte meist unverändert bei 26 bis 28 Euro/100 kg.