In AMS-Betrieben werden die Tiere nicht alle gleichzeitig zweimal täglich zum Melken getrieben, um in einem Schwung alle Liegeboxen reinigen zu können. Stattdessen sind die Boxen ständig belegt. Manchmal bleibt bei einem Reinigungsdurchgang eine belegte Box unbeachtet und wird auf die nächste Stallzeit verschoben. Wenn dieselbe Box zufälligerweise mehrere Stallzeiten hintereinander belegt ist, wird sie für einen längeren Zeitraum nicht gepflegt, verschmutzt stark und der Keimdruck steigt.
Durch das automatische Melken ist der Strichkanal der Zitzen häufiger geöffnet und die Kühe können sich unmittelbar nach dem Besuch im AMS in eine Liegebox legen. Damit steigt das Risiko für Euterentzündungen. Umso wichtiger ist es daher, die Liegeboxenpflege nicht zu vernachlässigen.
Tipp: Alle Kühe einmal pro Tag hochtreiben! Um Unruhe im Stall zu minimieren, sollten Sie das Liegeboxenmanagement an den Rhythmus der Kühe anpassen. Nutzen Sie Zeiten, in denen die Kühe bereits viel unterwegs sind, wie z. B. zur Fütterung oder in Phasen, in denen viele Tiere zum Melken gehen. Falls dennoch Kühe aufgetrieben werden müssen, kann diese Störung der Ruhephase gleichzeitig für regelmäßige Tierkontrollen genutzt werden. Wenn die Kühe außerdem konsequent zur selben Tageszeit aufgetrieben werden, gewöhnen sie sich schnell daran und stehen teilweise von selbst auf.