Spürbar angehobene Verbraucherpreise bei gleichzeitig rekordhoher Inflation sind wohl die Hintergründe für ein geändertes Kaufverhalten der Konsumenten. Ähnliche Verhältnisse dürften zudem weltweit vorliegen, da auch der Drittlandexport keine Entlastung anbietet. Vor diesem Hintergrund sorgte ein Schreiben von Vion, der drittgrößten Vermarktungsgruppe in Deutschland, bei Erzeugern für Aufregung. Darin wurde eine massive Preiskorrektur nach unten angekündigt. Wegen Uneinigkeit in der Fleischbranche konnte die Erzeugerseite diesen Angriff abwehren und unverändert fixieren. In den übrigen EU-Ländern scheint die Balance zwischen Angebot und Nachfrage stabiler zu sein, Zeichen eines Aufwärtstrends sucht man hingegen auch vergeblich.
Schleppende Geschäfte in Österreich
Auch in Österreich läuft das Geschäft schleppend. Für viele schlachtreife Partien verzögert sich das Abholdatum. Impulse fehlen, sowohl bei Frischfleisch als auch in der Verarbeitung, berichtet Johann Schlederer, Geschäftsführer der Österreichischen Schweinebörse. Wurst-/Schinkenfabrikanten greifen vermehrt auf das eingelagerte Gefrierfleisch zurück, und Supermärkte setzen ohne attraktive Aktionen 10 bis 20% weniger Fleisch um. Entsprechend getrübt war auch die Stimmung an der heimischen Schweinebörse, wo man sich letztlich auch auf eine unveränderte Mastschweine-Notierung von 1,94 Euro (Berechnungsbasis: 1,84 Euro) je kg Schlachtgewicht festlegen konnte.