VFI Oils for Life hat in Ennsdorf an der Donau (NÖ) eine neue Ölmühle mit einer Sonnenblumen-Schälung und einer Bio-Fermentationsanlage zur Energieerzeugung errichtet. Über 30 Mio. Euro und damit die größte Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte hat das österreichische Unternehmen um die Familie Rauch investiert.
Die Ölmühle Ennsdorf ist nach dem eben fertiggestellten Ausbau mit einer Verarbeitungskapazität von bis zu 100.000 Tonnen Bio-Ölsaaten die größte Bio-Ölmühle Europas. Es werden Sonnenblumen, Sojabohnen, Rapssaat und Maiskeime verarbeitet. Die Ölmühle ist mit einer Schäl- und Sortieranlage für Sonnenblumenkerne ausgestattet. Die neue Schälanlage der Ölmühle geht über 5 Etagen.
Sie schält die Kerne, scheidet Schalen und Fremdkörper aus und sortiert die Kerne nach Größe und Farbe. Die schönsten Kerne werden aussortiert und verfeinern knusprige Kornweckerl und andere Backwaren genauso wie energiereiche Müslis und Snacks. Die zerbrochenen und nicht vollständig geschälten Kerne kommen in die Ölpresse. Dort ist gutes Aussehen nicht so wichtig, nur die Qualität zählt, so eine Unternehmenssprecherin.
VFI Oils for Life wird so aus Ennsdorf Bio-Pflanzenöl, Bio-Eiweißfuttermittel, geschälte Bio-Sonnenblumenkerne und in Zukunft auch Sonnenblumenprotein für vegetarische Bio-Lebensmittel anbieten können. Die Ölsaaten kommen direkt von Vertragsbauern, mit denen VFI Oils for Life langjährige Lieferbeziehungen pflegt. Mitarbeiter von VFI kontrollieren die Bio-Ölsaaten bereits lange vor der Lieferung. Bei jeder Anlieferung von Ölsaaten in Ennsdorf zieht VFI zusätzlich systematisch Proben und analysiert die Qualität und die Reinheit der gelieferten Ware. Die Rückverfolgbarkeit der Rohstoffe bis aufs Feld zusammen mit sicheren Produktionsprozessen garantiert gute und sichere Bio-Produkte.
Energie kommt aus den eigenen Reststoffen
Durch die Energieversorgung mit eigenen Reststoffen erreicht sie einen bisher nicht gekannten Grad an Energieeffizienz, heißt es vom Unternehmen. Den Schalen der Sonnenblumenkerne kommt in der Ölmühle Ennsdorf eine besondere Rolle zu. Sie sind die Basis für die Energie, die das ganze Werk antreibt.
Über ein Gebläsesystem gelangen die Schalen von der Schälung in die werkseigene Biogas-Anlage und werden dort mit anderen pflanzlichen Reststoffen zu einem energiehaltigen Substrat vermischt. In sechs großen Trockenfermentoren vergärt das Substrat in zwei Phasen zu Biogas. Das Biogas sammelt sich in einem riesigen Ballon unter dem Dach. Von dort fließt das Gas zu einem großen Gasmotor, der über einen Generator Strom erzeugt. Durch Kraft-Wärme-Kopplung geht bei der Stromerzeugung kaum Energie verloren.
In der Ölmühle wird die gesamte Abwärme im Produktionsprozess genutzt. Auf diese Weise erreicht die Anlage einen sehr hohen wirtschaftlichen Wirkungsgrad von über 90 %. Gegenüber einem Betrieb mit Erdgas spart das Werk pro Jahr bis zu 3000 Tonnen fossiles CO2 ein. Der Kreis schließt sich, wenn der Gärrest der Anlage als Bio-Düngemittel für gesundes Wachstum weiterer Bio-Feldfrüchte sorgt.
