Im Fokus des Innovationstages stand das Thema Ressourcenknappheit und dessen Bedeutung für die Landwirtschaft. Der Höhepunkt des Abends war die Verleihung des Innovationspreises 2023, der herausragende Ideen und innovative Ansätze junger Landwirtinnen und Landwirte auszeichnete.
Martin Öhler, Geschäftsführender Obmann der JLW, zeigte sich sehr zufrieden mit der Veranstaltung und betonte die Innovationskraft der insgesamt 19 eingereichten Projekte: „Der Tag der Jungen Landwirtschaft hat gezeigt, welche Innovationskraft in der nächsten Generation der österreichischen Bäuerinnen und Bauern steckt. Ihre Ideen und Visionen für eine nachhaltige Landwirtschaft sind beeindruckend und wegweisend. Ich gratuliere allen Gewinnerinnen und Gewinnern.“
Waldviertler Tofu vor Mehlwürmern und Fisch- und Gemüsekombi
Den 1. Preis erhielten Isabel und Bernhard Klutz aus Süßenbach im Waldviertel für ihr Projekt „Waldviertler Tofu“. Die Idee, Tofu aus ihrem eigenen Soja herzustellen, entsprang dem Wunsch nach einem nachhaltigen und außergewöhnlichen Produkt.
Der 2. Platz ging an Andreas Koitz von PrimeInsects aus Kärnten. Seine Mehlwürmer für die menschliche Ernährung stellen eine innovative Form der Wertschöpfung für die bäuerliche Landwirtschaft dar.
Der 3. Platz ging an Simon Kaiblinger aus Kapelln (Niederösterreich) und sein Projekt „Wassergarten“. Seine Aquaponik-Landwirtschaft kombiniert Fischzucht mit Gemüseanbau und bietet hochwertige Produkte aus hofeigener Produktion an, während sie innovative Methoden zur nachhaltigen Lebensmittelproduktion erforscht.
Spannende Vorträge rundeten das Event ab
Über die Herausforderungen von Wasserknappheit und ihre Auswirkungen auf die Landwirtschaft sprach im Vortragsteil Helmut Habersack von der Universität für Bodenkultur Wien, Leiter des Instituts für Wasserbau, Hydraulik & Fließgewässerforschung. Und Josef Rohregger, Gründer und Vorstand von zukunft.farm eG, der bäuerlichen Innovationsgenossenschaft, skizzierte mögliche Zukunftsszenarien für die Landwirtschaft von morgen, sprach sich aber auch gleichzeitig für den Erhalt der kleinstrukturierten Landwirtschaft in Österreich aus.
Die Podiumsdiskussion bot dem Publikum die Möglichkeit, Fragen zu stellen und tiefgreifende Diskussionen über zukunftsweisende Lösungsansätze zu führen. Auf die Frage, welche Maßnahmen die Politik ergreifen könne, um Ressourcenknappheit vorzubeugen, antwortete die CEJA-Delegierte der JLW Abg.Z.NR Carina Reiter: „Die Politik hat die Aufgabe, Perspektiven zu schaffen und effektive Maßnahmen zur Vorbeugung von Ressourcenknappheit zu entwickeln. Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union bietet etwa zahlreiche Ansätze in diesem Bereich, indem sie Programme und Förderungen für nachhaltige Praktiken sowie Ressourceneffizienz in der Landwirtschaft bereitstellt. Wir müssen verstärkt ein Start-up-Denken in der Landwirtschaft fördern, ähnlich wie die innovativen Betriebe, die heute hier versammelt sind. Zusätzlich ist es von großer Bedeutung, die Forschung in diesem Bereich voranzutreiben und die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, um innovative Lösungen zu ermöglichen.“