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Kreis Potsdam-Mittelmark

Anwohner wehren sich gegen Freiflächensolaranlage auf Ökofläche

Im Belziger Vorfläming will ein Biobetrieb auf 62 ha eine Solaranlage bauen. Die Anwohner sind sauer: Die Argumente reichen von Verschandelung bis zum Mitverdienen wollen.

Lesezeit: 2 Minuten

Zwei Biolandwirte aus Zixdorf wollen eine Freiflächensolaranlage in Neu Rietz im Kreis Potsdam-Mittelmark bauen, um eigenen Strom für die Trocknung, Verarbeitung und Verpackung ihrer Produkte zu erhalten. Damit stoßen sie aber auf den erbitterten Widerstand der Anwohner.

Die Fläminger Biohof GbR bewirtschaftet laut MDR gut 1.000 ha Land und liefert Rohstoffe u.a. an Zwergenwiese, Hipp und Seitenbacher. Auf 62 ha ist die Anlage geplant.

Die Bewohner dagegen beklagen, dass die geplanten Paneele bis wenige Meter an die Häuser heranreichen würden. Inzwischen sei der Entwurf des Bebauungsplans "Solarpark Haseloff Südost" zwar auf einen Abstand von 100 m geändert, dennoch müssten die Bewohner demnächst über ein schwarzes Meer aus Solarmodulen schauen, wo zuletzt noch ein Sonnenblumenfeld war, berichtet der Sender. Zwischen den 3,5 m hohen Photovoltaik-Paneelen wollen die Initiatoren auch 600 Schafe halten, wolfssicher eingezäunt.

Flächenverbrauch

Neben den optischen Einschränkungen beklagen die Neu Rietzer außerdem, dass eine bisher ökologisch bewirtschaftete Fläche geopfert werden sollen. Unverständnis herrscht wohl auch über das Argument, es handele sich um die schlechtesten Flächen des Betriebes. Eine Anwohnerin berichtet dem Sender, der stark lehmige Sand sei mit 50 Bodenpunkten ausgewiesen.

Die Landwirte hingegen kontern, dass das nicht ausschlaggebend sei, sondern die Wasserversorgung. Auf dem Standort gebe es eine extrem tiefe Grundwasserlage. Der Grundwasser-Flur-Abstand liege bei über 10 m. Es habe zuletzt zwei Totalausfälle bei der Ernte gegeben.

Neid und Thema Geld

Und dann gibt es natürlich noch das Thema Geld: So hätten sich die Bewohner eine Beteiligung über eine Bürgerstromgenossenschaft gewünscht. Da die Betreibergesellschaft ihren Sitz in der Gemeinde Mühlenfließ haben soll, würde auch die über direkte Abgaben und Steuern vom Solarpark profitieren.

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