ARD-Reporterin Elisa Luzius kennt das Leben auf dem Hof. Als Schwester des Hofnachfolgers erlebt sie die Sorgen und Zukunftsängste tagtäglich in ihrer Familie. Sie selbst teilt die Arbeit auf dem Hof Schaufert gemeinsam mit ihren Geschwistern über Instagram. Dabei wird auch die Jobbeschreibung vieler kleiner Familienbetriebe deutlich: Knöcheltief in der Gülle, bis in die Nacht ackern und trotzdem am Existenzminimum leben. In einer neuen Dokumentation des ARD-Formates „Rabiat“ geht sie der Frage nach, was Landwirtinnen und Landwirte antreibt, in den aktuellen Zeiten die Familienbetriebe nicht aufzugeben.
Weitermachen trotz Schulden bis ins hohe Alter?
Auf dem Betrieb ihrer Familie ist die finale Entscheidung der Hofnachfolge zu Beginn der Dreharbeiten trotz Aufbau eines zweiten Standbeines noch offen. Anders ist es bei Schweinehalter Simon Donhauser aus der Oberpfalz, der seinen Familienbetrieb bereits übernommen hat. Aktuelles Problem dort: Der kürzliche Umbau der Ställe hat ihn verschuldet – für die neuen Gesetzgebungen in der Sauenhaltung müsste er nun aber erneut investieren. Das lässt ihn fragen, welche Zukunft der Betrieb überhaupt noch hat.
Außerdem besucht die Reporterin Elisa Luzius Junglandwirt Niklas. Im „Hamsterrad aus Überlastung und Schulden“ hat sein Vater den Suizid als einzigen Ausweg gesehen. „Ich gebe gerne viel und alles aber es muss auch irgendwo langsam mal was zurück kommen“, sagt Niklas, der sich trotz des Schicksalsschlags dazu entschied, den Familienbetrieb zu übernehmen. Warum er diesen Entschluss gefasst hat, erklärt er in der Dokumentation.
„Rabiat: Ackern oder aufgeben – Bauernhöfe vor dem Aus?“ lief am Montag, den 31. Juli 2023 um 23:10 Uhr im Ersten und ist bis zu Ende Juli 2025 in der ARD-Mediathek verfügbar.