Im südlichen Landkreis Rosenheim sind am Mittwoch auf einer Weide zwei tote und ein verletztes Schaf aufgefunden worden. Laut der Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) deuten die äußeren Verletzungen der Tiere und vor Ort aufgefundene Trittsiegel auf einen Bären hin. Landwirte der Region sollten ihre Tiere nachts einstallen, so der Rat.
Zudem sollten sie Herdenschutzmaßnahmen ergreifen, zitiert der Bayerische Rundfunk die Behörden, die die Nutztierhalter mit Zaunmaterial unterstützen wollen. Weitergehende Maßnahmen würden geprüft, heißt es. Menschen sollten bei Begegnungen mit einem Bären Ruhe bewahren.
Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber versicherte, dass Bayern auf das Thema Bär vorbereitet sei. Die Sicherheit der Menschen stehe immer im Mittelpunkt und habe uneingeschränkten Vorrang, sagte er dem Sender. Der Sachverhalt müsse jetzt fachlich genau aufgeklärt und die Lage vor Ort engmaschig beobachtet werden.
Der Miesbacher Landrat Olaf von Löwis zeigte sich Medienberichten zufolge besorgt, die Nachweise seien sehr ernstzunehmen. Im Trentino in Norditalien sorgte kürzlich eine tödliche Attacke einer Bärin auf einen Jogger für Aufregung.
Besucher aus Österreich
Erst am vergangenen Wochenende waren in Oberbayern Spuren eines Braunbären im Grenzgebiet zu Österreich gesichtet worden. Laut LfU hinterließ das Tier in den Landkreisen Rosenheim und Miesbach Trittsiegel im Schnee. Er verhält sich nach den bisherigen Erkenntnissen aber Menschen gegenüber scheu.
Aus Österreich war zu hören, dass der Bär im März womöglich bereits in Tirol unterwegs war. Im kleinen Ort Brandenberg im Bezirk Kufstein war ein Braunbär von einer Wildkamera fotografiert worden. Es sei durchaus möglich, dass es sich dabei um dasselbe Tier handele. Brandenberg ist etwa 50 km von Miesbach entfernt.