Die Land- und Forstwirtschaft erhält und pflegt 28,7 Mio. ha Acker, Wiesen und Wald. Das sind mehr als 80 % der Fläche Deutschlands, hebt der aktuelle Situationsbericht des DBV hervor.
Auf den Ackerflächen dominiert Getreide
Auf 11,7 Mio. ha Ackerland wurden 2022 rund 6,1 Mio. ha Getreide angebaut, vor allem Weizen (3,0 Mio. ha). Ölpflanzen, hauptsächlich Winterraps, wuchsen auf 1,2 Mio. ha. Der Anbau von Silomais betrug 2022 2,0 Mio. ha. Der Anbau von Hülsenfrüchten lag bei 289.000 ha, die Flächenstilllegung umfasste 373.000 ha.
Umfang des Grünlandes bleibt stabil
In Deutschland wurden 2021 wie im Vorjahr rund 4,73 Mio. ha als Dauergrünland bewirtschaftet, davon knapp 2,56 Mio. ha als Weiden, 1,92 Mio. ha als Wiesen und 0,25 Mio. ha als ertragsarmes Dauergrünland. Dazu kommen Ackerflächen mit Feldgrasanbau auf 323.000 ha. Zusammen sind das 5,1 Mio. ha Grünlandfläche. Sie entspricht fast einem Drittel der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche in Deutschland.
Flächenverbrauch statt Ressourcenschutz
Durch den Flächenverbrauch geht die Ressource Boden als nicht vermehrbare Produktionsgrundlage für den Anbau von Lebens- und Futtermitteln sowie von nachwachsenden Rohstoffen verloren. Auch der Natur- und Landschaftsschutz ist betroffen, denn durch neue Siedlungs- und Verkehrsflächen werden Landschaften zersiedelt und Lebensräume für Tiere und Pflanzen eingeschränkt.
Flächenverbrauch rückläufig, aber immer noch hoch
Der Flächenverbrauch durch Siedlungs- und Verkehrsmaßnahmen beträgt nach Angaben des Statistischen Bundesamtes derzeit 54 ha pro Tag (Durchschnitt der Jahre 2017-2020). Der tägliche Flächenverbrauch nahm damit gegenüber dem Vorjahr um 2 ha zu. Von dem täglichen Flächenverbrauch von derzeit 54 ha entfallen 34 ha auf Wohnungsbau, Industrie und Gewerbe, 12 ha auf Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen und 8 ha auf Verkehrsflächen.
Hohe Flächenverluste zu Lasten der Landwirtschaft
Die für Siedlung und Verkehr genutzte Fläche ist in den fünf Jahren zwischen 2016 und 2021 um 101.000 ha auf 5,2 Mio. ha angewachsen. Auch die Wald- und Gehölzfläche hat mit plus 123.000 ha auf 11,1 Mio. ha deutlich zugenommen. Den amtlichen Liegenschaftskatastern zufolge hat die Landwirtschaftsfläche dagegen zwischen 2016 bis 2021 stark abgenommen, und zwar um 205.000 auf 18,1 Mio. ha.
Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen
Nach dem Bundesnaturschutzgesetz müssen Eingriffe in Natur und Landschaft durch Baumaßnahmen so weit wie möglich minimiert bzw. ausgeglichen oder kompensiert werden. Die Kompensationsflächen für diese Eingriffe betragen bisweilen das Mehrfache der eigentlich versiegelten Fläche.
Häufig werden gerade die fruchtbarsten Böden als Kompensationsflächen für den Natur- und Landschaftsschutz verwendet, weil diesen aus Naturschutzsicht eine geringe Wertigkeit und damit ein großes Aufwertungspotenzial beigemessen werden.
Hohe Flächenanteile unter Natur- und Landschaftsschutz
Der Naturschutz in Deutschland geht bis auf den Beginn des 20. Jahrhunderts zurück. Ein Kerninstrument ist die Erhaltung der Lebensräume von Tier- und Pflanzenarten durch die Ausweisung von Schutzgebieten. In den vergangenen Jahren kamen zahlreiche neue Schutzgebiete hinzu. Allein in den FFH- und Vogelschutzgebieten sind 9 bzw. 11 % der Landesfläche unter Schutz gestellt, durch Überlappungen sind dies insgesamt ca. 15 %.
Vorrangiges Ziel ist dabei häufig nicht unmittelbar der Schutz von bestimmten Arten, sondern eine großflächige Unterschutzstellung von Lebensräumen. Im Vergleich zu anderen dicht besiedelten Ländern ist in Deutschland ein vergleichsweise hoher Anteil der Landesfläche unter Schutz gestellt.
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Die Land- und Forstwirtschaft erhält und pflegt 28,7 Mio. ha Acker, Wiesen und Wald. Das sind mehr als 80 % der Fläche Deutschlands, hebt der aktuelle Situationsbericht des DBV hervor.
Auf den Ackerflächen dominiert Getreide
Auf 11,7 Mio. ha Ackerland wurden 2022 rund 6,1 Mio. ha Getreide angebaut, vor allem Weizen (3,0 Mio. ha). Ölpflanzen, hauptsächlich Winterraps, wuchsen auf 1,2 Mio. ha. Der Anbau von Silomais betrug 2022 2,0 Mio. ha. Der Anbau von Hülsenfrüchten lag bei 289.000 ha, die Flächenstilllegung umfasste 373.000 ha.
Umfang des Grünlandes bleibt stabil
In Deutschland wurden 2021 wie im Vorjahr rund 4,73 Mio. ha als Dauergrünland bewirtschaftet, davon knapp 2,56 Mio. ha als Weiden, 1,92 Mio. ha als Wiesen und 0,25 Mio. ha als ertragsarmes Dauergrünland. Dazu kommen Ackerflächen mit Feldgrasanbau auf 323.000 ha. Zusammen sind das 5,1 Mio. ha Grünlandfläche. Sie entspricht fast einem Drittel der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche in Deutschland.
Flächenverbrauch statt Ressourcenschutz
Durch den Flächenverbrauch geht die Ressource Boden als nicht vermehrbare Produktionsgrundlage für den Anbau von Lebens- und Futtermitteln sowie von nachwachsenden Rohstoffen verloren. Auch der Natur- und Landschaftsschutz ist betroffen, denn durch neue Siedlungs- und Verkehrsflächen werden Landschaften zersiedelt und Lebensräume für Tiere und Pflanzen eingeschränkt.
Flächenverbrauch rückläufig, aber immer noch hoch
Der Flächenverbrauch durch Siedlungs- und Verkehrsmaßnahmen beträgt nach Angaben des Statistischen Bundesamtes derzeit 54 ha pro Tag (Durchschnitt der Jahre 2017-2020). Der tägliche Flächenverbrauch nahm damit gegenüber dem Vorjahr um 2 ha zu. Von dem täglichen Flächenverbrauch von derzeit 54 ha entfallen 34 ha auf Wohnungsbau, Industrie und Gewerbe, 12 ha auf Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen und 8 ha auf Verkehrsflächen.
Hohe Flächenverluste zu Lasten der Landwirtschaft
Die für Siedlung und Verkehr genutzte Fläche ist in den fünf Jahren zwischen 2016 und 2021 um 101.000 ha auf 5,2 Mio. ha angewachsen. Auch die Wald- und Gehölzfläche hat mit plus 123.000 ha auf 11,1 Mio. ha deutlich zugenommen. Den amtlichen Liegenschaftskatastern zufolge hat die Landwirtschaftsfläche dagegen zwischen 2016 bis 2021 stark abgenommen, und zwar um 205.000 auf 18,1 Mio. ha.
Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen
Nach dem Bundesnaturschutzgesetz müssen Eingriffe in Natur und Landschaft durch Baumaßnahmen so weit wie möglich minimiert bzw. ausgeglichen oder kompensiert werden. Die Kompensationsflächen für diese Eingriffe betragen bisweilen das Mehrfache der eigentlich versiegelten Fläche.
Häufig werden gerade die fruchtbarsten Böden als Kompensationsflächen für den Natur- und Landschaftsschutz verwendet, weil diesen aus Naturschutzsicht eine geringe Wertigkeit und damit ein großes Aufwertungspotenzial beigemessen werden.
Hohe Flächenanteile unter Natur- und Landschaftsschutz
Der Naturschutz in Deutschland geht bis auf den Beginn des 20. Jahrhunderts zurück. Ein Kerninstrument ist die Erhaltung der Lebensräume von Tier- und Pflanzenarten durch die Ausweisung von Schutzgebieten. In den vergangenen Jahren kamen zahlreiche neue Schutzgebiete hinzu. Allein in den FFH- und Vogelschutzgebieten sind 9 bzw. 11 % der Landesfläche unter Schutz gestellt, durch Überlappungen sind dies insgesamt ca. 15 %.
Vorrangiges Ziel ist dabei häufig nicht unmittelbar der Schutz von bestimmten Arten, sondern eine großflächige Unterschutzstellung von Lebensräumen. Im Vergleich zu anderen dicht besiedelten Ländern ist in Deutschland ein vergleichsweise hoher Anteil der Landesfläche unter Schutz gestellt.