Der Anteil der Entwicklungs- und Schwellenländer an der Weltagrarerzeugung und am Weltagrarhandel wird nach FAO-Einschätzung künftig weiter wachsen. Für die Industrieländer wie die Länder der EU wird ebenso eine weitere, wenn auch verlangsamte Steigerung der Agrarerzeugung erwartet, zitiert der DBV die Organisation in seinem aktuellen Situationsbericht.
Mit ihrer hohen Produktivität und Effizienz werden sie nach Prognosen der FAO weiter bedeutende Akteure im Weltagrarhandel bleiben. Nach aktuellen wissenschaftlichen Berechnungen würden in Deutschland zur Deckung des inländischen Verbrauchs im Ausland dreimal so viel Acker- und Grünlandfläche benötigt, wie hierzulande bewirtschaftet werden. Das zeigt die Bedeutung des Gunststandortes Deutschland und den Vorteil internationaler „Arbeitsteilung“.
Bis zum Jahr 2050 müsste die globale Agrarproduktion gegenüber 2013 nach FAO-Angaben um 60 bis 70 % gesteigert werden, wenn den Anforderungen der ansteigenden Weltbevölkerung und ihren wachsenden Bedürfnissen nachgekommen werden soll.
Weitere Produktivitätssteigerungen erforderlich
Da die produktiven landwirtschaftlichen Flächen kaum zunehmen werden, sind weitere Produktivitätssteigerungen erforderlich. Diese aber haben nach Analysen der FAO in den letzten Jahren deutlich nachgelassen. Gleichzeitig ist eine effizientere Nutzung der knapper werdenden Ressource Wasser angezeigt. Die Auswirkungen des Klimawandels verschärfen diese Knappheit.
Experten der FAO und der OECD halten in ihrer „Outlook“-Studie aus Mitte 2022 in der Dekade bis 2031 ein globales Wachstum der Agrarproduktion gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2019-21 von 17 % für möglich. Für die Pflanzenerzeugung schätzen die Experten sogar ein Wachstum von 18 %, das zu 80 % aus höheren Hektarerträgen resultiert. 15 % Wachstum werden über ein Flächenwachstum und 6 % über eine Erhöhung der Bewirtschaftungsintensität durch eine Steigerung der Zahl der Ernten für möglich.