Die Stadtbürgerschaft Bremen will mit einem neuen Begrünungs-Ortsgesetz Schottergärten verbieten. Diese müssten bis Ende 2026 bepflanzt werden. Bremerhaven will etwas später auch der Regelung folgen. Auf lange Sicht kann es sogar sein, dass das Schottergärten-Verbot in die Landesbauordnung kommt.
In Erklärungsnot ist jetzt der Spitzenkandidat der Grünen für die Bürgerschaftswahl im Mai, Michael Labetzke, geraten. Er setzt sich politisch dafür ein, dass "Flächen entsiegelt" und in den Städten "Grünflächen ausgedehnt" werden. Laut dem NDR-Magazin buten un binnen hat er allerdings vor seinem Haus selbst ein Stein- und Pflasterbeet ohne Grün.
Der NDR hat es sich angesehen und spricht von einer „Kies-, Schotter- und Pflaster-Wüste“. Vorwiegend grauer Kies und schwarze Schieferplättchen seien dort dekorativ über das ganze Areal verteilt. Dazwischen stünden einzelne zurechtgestutzte Nadelbäume.
Ganz schön teuer so ein Schottergarten
Gegenüber dem Sender sagte Labetzke, das er dies beim Hausbau vor zehn Jahren „ganz schick gefunden“ habe. Klare Farben, klare Linien, kein Durcheinander, pflegeleicht, kommentiert dies buten un binnen. Der Politiker sagte nun aber zu, dies Ende März zu ändern, er habe bislang noch keine Zeit gehabt. Er sei froh, angesprochen zu werden und dass darüber eine Diskussion entstanden sei.
Ganz so freiwillig macht er es aber offenbar doch nicht. Denn die Schiefersteine hätten seinerzeit rund 1.000 €/t gekostet. Sechs bis sieben Tonnen habe er wohl gekauft. Und das muss jetzt auf den Müll. Daher kommt ihm der Gedanke, dass man Hausbesitzer wohl doch unterstützen müsste. So sollten die Städte beim Rückbau von Schottergärten helfen, so sein Vorschlag. Bis es so weit ist, muss der Politiker wohl mit dem Vorwurf leben, dass auch manch Grüner Wasser predigt und Wein trinkt.