Die europäischen Behörden haben auch in diesem Jahr wieder große Mengen an illegalen Pflanzenschutzmitteln aus dem Verkehr gezogen. Wie Europol kürzlich mitteilte, wurden im Rahmen der Operation „Silver Axe VII“ im Zeitraum zwischen Januar und April insgesamt 1.150 t illegale und gefälschte Produkte beschlagnahmt sowie zehn Personen festgenommen.
Laut der Polizeibehörde wurde im Rahmen der Operation festgestellt, dass die illegalen Produkte zunehmend über Südeuropa und die Schwarzmeer-Region eingeführt werden. Insbesondere die Versorgung aus der Türkei habe stark zugenommen, auch wenn China nach wie vor die bedeutendste Quelle sei.
Vermehrt werden den Behördenangaben zufolge auch kleinere Lieferungen in Größenordnungen bis zu 10 kg beschlagnahmt; außerdem wachse der Markt für gefälschte Produkte bekannter Marken. Die Beschlagnahmung von Produktionsmaterialien und Rohstoffen auf dem Weg nach Europa lasse auf eine Ausweitung der Fälschungsaktivitäten in der EU schließen, dies werde auch durch Beobachtungen nationaler Sicherheitsbehörden bestätigt.
An der Operation waren nach offiziellen Angaben neben Behörden von 31 Staaten auch das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF), das EU-Amt für geistiges Eigentum (EUIPO), die Generaldirektion Gesundheit (DG SANTE) der Europäischen Kommission sowie die Branchenverbände CropLife Europe und CropLife International beteiligt. Im Rahmen sämtlicher „Silver Axe“-Operationen wurden laut Europol bislang 4.921 t an illegalen Pflanzenschutzmitteln beschlagnahmt.