In Schweden leiden relativ viele Landwirte unter Depressionen. Aktuellen Schätzungen zufolge ist es fast jeder Fünfte. Laut einer von der Landwirtschaftsbehörde in Stockholm in Auftrag gegebenen Studie sind die Vorschriften, Bürokratie und Kontrollen die größten Stressfaktoren für die Landwirte, gefolgt von Arbeitsbelastung und Zeitdruck.
Weitere belastende Faktoren sind die Unsicherheit über die Zukunft sowie die kritische Darstellung der Landwirtschaft in der Gesellschaft und den Medien.
Besonder junge Menschen betroffen
Zu den Gruppen, die dem größten psychischen Druck ausgesetzt sind, gehören laut den Studienergebnissen vor allem jüngere Menschen mit weniger als zehn Jahren Erfahrung als Unternehmer, Bäuerinnen und Tierhalter, insbesondere die Milchbauern, außerdem die Landwirte im abgelegenen nördlichen Teil Schwedens.
Nun soll eine Arbeitsumfeldstrategie als eine Art Gesundheitsprogramm umgesetzt werden. Insgesamt hat die schwedische Regierung dafür umgerechnet 4,3 Mio. € zur Verfügung gestellt. Speziell geschulte Vertreter aus dem Agrarsektor sollen daran arbeiten, die Zahl der Arbeitsunfälle in der Landwirtschaft zu senken und den Dialog über psychische Gesundheit in der Branche zu intensivieren. Es soll Kurse und Webinare geben sowie Treffen, bei denen Unternehmer ihre Erfahrungen zu den Themen Arbeitsumfeld, Sicherheit sowie körperliche und psychische Gesundheit austauschen können.