Dieser Beitrag ist zuerst erschienen im "Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben".
Wenn Kinder anstelle von Kuhmilch pflanzenbasierte Milchalternativen verzehren, kann das Risiko für schwerwiegende Nähstoffmangelerkrankungen erhöht sein, schreibt das „Deutsche Ärzteblatt“. Das zeige eine neue Analyse des Max Rubner-Instituts (MRI). Deshalb sei der ausschließliche oder überwiegende Konsum von pflanzenbasierten Milchalternativen im Kindes- und Jugendalter kritisch zu sehen. Wie sich der längerfristige Verzehr der pflanzlichen Milchersatzprodukte auf die Gesundheit der Kinder auswirkt, sei unklar.
215 Pflanzendrinks analysiert
Für die Untersuchung analysierten Andrea Schlune und ihr Team vom Institut für Kinderernährung am MRI das Profil von im Kindesalter kritischen Nährstoffen in 215 Pflanzendrinks. Anschließend verglichen sie diese mit dem Profil von Kuhmilch. Außerdem überprüften sie, wie sich der ausschließliche oder überwiegende Verzehr von Pflanzenbasierten Milchalternativen im Kindes- und Jugendalter auswirken könnte.
Nicht mit Milch vergleichbar
Die untersuchten Pflanzendrinks enthielten im Schnitt deutlich weniger Eiweiß als Kuhmilch. Kritisch gilt im Kindes- und Jugendalter die Zufuhr von Mikronährstoffe, wie Kalzium und Jod, sowie den Vitaminen B2 und B12. Kuhmilch stellt für diese Nährstoffe eine wichtige Quelle dar, schreibt das Ärzteblatt. Bei den untersuchten Pflanzendrinks waren sie nur einem geringen Teil zugesetzt. Keine der pflanzenbasierten Milchalternativen war in ihrem Nährstoffprofil mit Kuhmilch vergleichbar.
Nährstoffmangelerkrankungen
In ihrer Literaturrecherche fanden die Forschenden Publikationen zu schweren Nährstoffmangelerkrankungen. Diese traten vor allem bei Kindern im ersten und zweiten Lebensjahr auf, die ausschließlich pflanzenbasierte Milchalternativen verzehrten. Einen negativen Einfluss gab es demnach insbesondere auf das Längenwachstum im Kleinkind- und Vorschulalter. Außerdem fanden sie Berichte über Nierensteine.