Das Europäische Parlament hat mit großer Mehrheit den Initiativbericht zur künftigen Umsetzung des Schulprogramms für Obst, Gemüse und Milch angenommen. Dieser fordert, „zusätzliche Mittel für die Beschaffung alternativer, diversifizierter Produkte im Rahmen des Programms bereitzustellen“, um deren Verträglichkeit im Fall von Ernährungseinschränkungen bei Kindern zu gewährleisten.
Das derzeitige Programm biete beispielsweise nur Milchprodukte an, weshalb Kinder mit Laktoseintoleranz keine angemessenen Produkte verzehren könnten, erklärten die Verantwortlichen.
Laktosefreie Milch statt Ersatzdrinks
Die Aufnahme von pflanzenbasierten Milchersatzdrinks in das EU-Schulprogramm wurde von den Parlamentariern allerdings mehrheitlich abgelehnt, da laktosefreie Milch als Alternative zur Verfügung stehe. Einig war sich das EU-Parlament darin, nur weitgehend naturbelassene Lebensmittel zu fördern, darunter auch Bioprodukte.
Bauernverbände begrüßen die Entscheidung
Die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA) begrüßten die Annahme des Berichts. Sie forderten die Kommission auf, sich nun genau anzusehen, worauf sich die Abgeordneten geeinigt hätten und eine entsprechende Überarbeitung des Programms vorzubereiten. Diese soll bis Ende 2023 abgeschlossen sein.
Die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen (LV Milch) wies darauf hin, dass auch Bildungsmaßnahmen, die das Wissen um die Produktion der Grundnahrungsmittel vertiefen sollen, wichtiger Bestandteil des EU-Schulprogrammes seien. Dazu gehörten unter anderem Bauernhofbesuche oder auch Unterrichtsangebote, wie sie die LV Milch im Auftrag des Landes Nordrhein-Westfalen durchführe.