Insta-Stories über den Nachwuchs im Kuhstall, ein Facebook-Beitrag zur Pflanzenpflege auf dem Acker oder Tweets über die letzte Ernte: Knapp jeder fünfte Landwirtschaftshof ist in sozialen Netzwerken aktiv und kommuniziert dort mit den Verbrauchern. Weitere 34 % planen entsprechende Profile einzurichten oder diskutieren darüber. Das zeigt eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 500 landwirtschaftlichen Betrieben in Deutschland ab 20 Hektar. Demnach sind sowohl kleine Betriebe bis 49 Hektar (17 %), mittlere bis 99 Hektar (22 %) als auch große Höfe ab 100 Hektar (19 %) über soziale Medien zu erreichen.
Damit haben Social-Media-Profile bei Landwirten einen höheren Stellenwert als die klassische Website, die jeder sechste Hof eingerichtet hat. Insbesondere die größeren Betriebe ab 100 Hektar stellen ihre Informationen und Kontaktdaten auf einer eigenen Website zur Verfügung – weniger die kleinen bis 49 Hektar. „Vlogs, Fotos und Stories geben einzigartige Einblicke in die landwirtschaftliche Arbeit und helfen dadurch, die Wertschätzung für das Berufsfeld zu steigern. Gleichzeitig können Landwirte ihre Produktionsbedingungen transparent darstellen und mehr Nähe zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern aufbauen“, erklärt Andreas Schweikert, Bereichsleiter Landwirtschaft beim Bitkom.
Transparenz durch Webcams
82 % der Landwirte sind der Meinung, dass durch Digitalisierung die landwirtschaftliche Produktion transparenter wird. Eine weitere Maßnahme sind Webcams, die Einblicke in den Tierstall oder auf die Felder geben – 6 % der Höfe haben solche Kameras schon installiert und bei 30 % ist der Einsatz geplant oder wird diskutiert.
Ein Muss für Direktvermarkter
Der Einsatz digitaler Technologien fördert auch unmittelbar den Verkauf von Produkten. Mehr als die Hälfte der Landwirte sagt, dass durch digitale Technologien neue Vertriebs- und Absatzmöglichkeiten entstehen. Das ist etwa im Bereich der Direktvermarktung der Fall. So gehen 70 % davon aus, dass Direktvermarktung über soziale Medien in Zukunft weit verbreitet sein wird. Aktuell vermarkten 7 % ihre Produkte bereits direkt über einen eigenen digitalen Hofladen oder eine Plattform, weitere 29 % planen dies oder diskutieren darüber. Den Trend zur Regionalität sollten Landwirtschaftsbetriebe durch die Online-Direktvermarktung nutzen. Der neue Vertriebskanal könne eine gute, zusätzliche Einnahmequelle sein.