Schon wieder hat es auf dem Hof in Lollar (Kreis Gießen) gebrannt, der leider deswegen schon häufiger in den Zeitungen war. Fünf Brände gab es nun seit September, berichtet die Hessenschau des HR.
Beim jüngsten Feuer am Samstag entstand ein Schaden von mindestens 2 Mio. €, als die Maschinenhalle auf dem Aussiedlerhof ausbrannte. Die Halle fing bereits am Freitagnachmittag Feuer, am Samstagvormittag mussten die Einsatzkräfte dann mit einem Großaufgebot erneut anrücken. Diesmal stand sie voll in Flammen. Ein Übergreifen auf das Wohnhaus und die Tierställe konnte die Feuerwehr verhindern, sagte ein Sprecher der Polizei.
Die Halle sei derzeit einsturzgefährdet. Daher konnten die Beamten auch noch nicht vor Ort ermitteln und die Brandursache ist noch unklar. Da sich offenbar neben Maschinen auch Dünger in der Halle befand, verständigten die Ermittler auch die untere Wasserbehörde.
Völlige Fassungslosigkeit
Dem HR sagte der betroffene Landwirt, dass jetzt das Herzstück des Betriebes zerstört worden sei. "Wir verwenden alle Kraft darauf, dass es weiter geht." Schockiert zeigt sich Lollars Bürgermeister Jan-Erik Dort. Er sprach von "völliger Fassungslosigkeit". Für die Feuerwehr seien die Einsätze am Wochenende eine "Ausnahmesituation" gewesen. Zwei Feuerwehrleute wurden leicht verletzt, einer bei einem Sturz, der andere atmete Rauchgas ein.
Mit Heuballen fing es an
Der Landwirt erlebt seit Monaten schon die Hölle. Los ging es im September, als über 120 Heuballen abbrannten. Zunächst auf umliegenden Feldern, dann in einer Scheune in der Nähe des Wohnhauses, die ebenfalls den Flammen zum Opfer fiel.
Die Polizei ermittelt seitdem unter anderem wegen Brandstiftung und bittet dringend um Zeugenhinweise. Die Feuer seien "geschickt arrangiert" gewesen, Tiere hätte der Täter zuvor freigelassen.
Nach den Bränden im September ermittelten Polizei und Staatsanwaltschaft einen möglichen Tatverdächtigen. Es habe sich ein Anfangsverdacht gegen einen 21 Jahre alten Mann ergeben, sagte ein Sprecher der Polizei am Montag. Ein Zusammenhang zu den jüngsten beiden Bränden könne zum jetzigen Zeitpunkt nicht hergestellt werden.