Auch in Zeiten der Corona-Krise zeigen sich die Betriebe in der niederländischen Landwirtschaft im Vergleich zur Wirtschaft insgesamt sehr widerstandsfähig.
Wie das niederländische Statistikamt (CBS) in Den Haag mitteilte, meldeten 2020 nach vorläufigen Zahlen insgesamt 2.703 Unternehmen Konkurs an; das waren 16 % weniger als im Vorjahr. Davon entfielen insgesamt nur 17 auf den Sektor Landwirtschaft, Waldbau und Fischei, nach 23 im Jahr 2019.
Dagegen erhöhte sich die Zahl der Pleiten im Hotel- und Gaststättengewerbe um 39 oder etwa ein Fünftel auf 235. Das CBS begründete die insgesamt rückläufige Zahl der Konkurse vor allem mit den Corona-Nothilfen der Haager Regierung.
Die niederländische Bank ABN Amro kommentierte, dass die staatlichen Finanzspritzen in der Gastronomie nicht ausgereicht hätten. Die Analysten wiesen außerdem darauf hin, dass zahlreiche Unternehmen bereits vor der Pleite aufgegeben haben dürften, um sich diesen Weg zu ersparen. Schon in den ersten drei Quartalen 2020 habe sich nämlich die Zahl der Betriebsaufgaben im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sektorübergreifend um insgesamt fast ein Fünftel erhöht. Für den Agrarsektor sei hier allerdings ein Rückgang um 3 % verzeichnet worden.
Die ABN Amro gibt ferner zu bedenken, dass mit den staatlichen Nothilfen auch Unternehmen auf den Beinen gehalten worden seien, die schon vor der Corona-Krise wirtschaftliche Probleme gehabt hätten. Dies betreffe vor allem die Baubranche. Deshalb sei damit zu rechnen, dass solche Unternehmen mittelfristig doch noch Konkurs anmelden müssten.