In Telgte im Kreis Warendorf (NRW) hat ein Landwirt an Weihnachten selbst einen Deich gegen das Hochwasser der Ems gebaut. „Vor allem an Heiligabend und an den Weihnachtstagen ist das Wasser unaufhaltsam gewesen", berichtet Ludger Rölver gegenüber dem WDR.
Als das Wasser immer näherkam, übernahmen er und seine Familie die Initiative: Bei einem Bekannten bestellten sie einen Bagger und errichteten mit dessen Unterstützung einen ersten improvisierten Deich aus aufgeschütteter Erde.
Über die Weihnachtstage verbesserten sie den Wall weiter, inzwischen ist er 1,5 m hoch und funktioniert. Ohne ihn hätte die Ems den Hof schon unter Wasser gestellt, heißt es. Das verschaffte der Familie zudem Zeit, die 90 Tiere abholen zu lassen und die Maschinen in Sicherheit zu bringen.
Denn für Rölver war klar: So wie bei den Hochwassern 1946 und in den 60er Jahren soll es nicht noch einmal laufen. Damals stand das Wasser 1 m hoch im Wohnzimmer und der Fußboden kam hoch. Sollte der Emsdeich in den nächsten Tagen doch noch brechen, könnte sein Privatdeich das Haus retten.
Fürs Erste gut, aber nicht dauerhaft haltbar
Unterstützung bekam die Familie nun auch vom THW, so der WDR weiter. Die Fachleute kamen vorbei, um den Deich von Ludger Rölver zu inspizieren. 30 Einsatzkräfte und 25 freiwillige Helfer bauen mit Sandsäcken einen zweiten, ein Meter hohen Deich hinter dem improvisierten Deich auf. Dieser soll das Haus zusätzlich schützen, denn wenn die Ems weiter steigt, spült das Wasser die Deicherde hier weg und überflutet das ganze Gelände, erklärte ein THW-Mitarbeiter. Die aufgeschüttete Erde könne gegen die ersten Wassermassen helfen, aber auf Dauer reicht das nicht.
Am Mittwoch fiel der Pegel erstmal leicht ab. Das THW rechnet aber mit einem erneuten, deutlichen Anstieg aufgrund von Regenfällen in den kommenden Tagen. Dann könnten die zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen noch wichtig werden.