Seit Wochen protestieren polnische Landwirte gegen die Agrarpolitik und die günstige Einfuhr von Getreide aus der Ukraine. Nun macht ein Video die Runde, dass eine Protestaktion zeigt, bei der Landwirte die Ladeklappen mehrerer ukrainischer LKW öffnen. Das Getreide läuft auf die Straße am Grenzübergang Dorohusk.
Sehr deutlich fallen dazu die Reaktionen aus dem polnischen Nachbarland aus. Medienberichten zufolge bezeichnet der Bürgermeister aus Lwiw die Aktion als „niederträchtig und beschämend“. Die Ukrainer würden buchstäblich mit ihrem Blut die Felder gießen, auf denen dieses Getreide wächst. Weizen auf einem Feld zu ernten, auf dem ein Krieg stattgefunden hat, sei wie die Arbeit eines Minenräumers, so der Bürgermeister. Er nannte die polnischen Bauern „prorussische Provokateure“.
Auch der ukrainische Botschafter in Warschau forderte die polnischen Behörden auf einzuschreiten. Die polnische Polizei in der Stadt Chelm kündigte Ermittlungen an.
#WATCH 🔴 Polish farmers, who declared a nationwide strike starting from February 9th, poured grain from Ukrainian trucks at the Jagodin-Dorohusk border. According to Ukrainian media reports, protesting farmers cut the seals off the trucks and poured out some of the grain.… pic.twitter.com/odEg3P4IxI
— Voice of Europe 🌍 (@V_of_Europe) February 12, 2024
Seit vergangenem Freitag haben die Landwirte in Polen ihre Proteste wieder verstärkt und einige Grenzübergänge blockiert. So hätten sich auf polnischer Seite etwa 1.200 Lastwagen in Richtung Ukraine gestaut.