Für Hilfsaktionen in größerem Ausmaß, beispielsweise im vergangenen Jahr im Ahrtal, fehlte dem Bundesverband der Maschinenringe bis dato eine eigenständige Plattform. Mit der Gründung der Maschinenring Foundation gGmbH hat der Verband diese Lücke jetzt geschlossen. Die gemeinnützige Gesellschaft wickelt laut Erwin Ballis, Geschäftsführer des Bundesverbandes, künftig selbstständig die Unterstützung landwirtschaftlicher Betriebe in Notlagen ab.
Flutkatastrophe im Ahrtal als Anstoß
Als der Bundesverband der Maschinenringe nach dem Hochwasser im Ahrtal im Juli 2021 damit begann, Hilfsprojekte auf die Beine zu stellen und Spenden für in Not geratene Landwirte zu sammeln und zu verteilen, habe sich gezeigt, dass der Organisation dafür die geeigneten Strukturen fehlten. Damals sei durch die Hilfe der regionalen Maschinenringe möglich gewesen, die Unterstützung zu koordinieren. Aus den vielen Spenden finanzierten die Maschinenringe den Betrieb eines Reparaturtrucks, in dem vom Wasser beschädigte Geräte der Landwirte kostenlos instandgesetzt wurden (top agrar berichtete). Außerdem erhielten betroffene Betriebe aus den Spendengeldern schnell und unkompliziert finanzielle Soforthilfe.
„Wir haben im Ahrtal festgestellt, dass es immer wieder diese Notlagen gibt und geben wird, bei denen wir zur Abwicklung der Hilfe eine gemeinnützige Gesellschaft brauchen“, erklärt Leonhard Ost, Präsident des Bundesverbandes der Maschinenringe. Heute, ein gutes Jahr nach dem Katastrophenfall, verfüge der Bundesverband der Maschinenringe mit der Maschinenring Foundation über die passenden Strukturen. Kürzlich unterzeichnete Ballis die Gründungsurkunde der gemeinnützigen GmbH (gGmbH). Durch die Anerkennung der Gemeinnützigkeit könne die Foundation jetzt beispielsweise auch Spendenquittungen ausstellen.
Entwicklungs- und Katastrophenhilfe unter einem Dach
„Außerdem werden auch alle Projekte der Entwicklungszusammenarbeit künftig unter dem Dach der Maschinenring Foundation gebündelt“, erklärt Lena-Maria Russ, beim BMR Koordinatorin für die Projekte im westafrikanischen Senegal und im ostafrikanischen Kenia.
Davon profitiere derzeit vor allem das Hilfsprojekt, das die Maschinenring Foundation gemeinsam mit den örtlichen Maschinenringen im westafrikanischen Senegal betreibt: Seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine ist der Senegal von Getreideimporten aus Osteuropa abgeschnitten. Um einer drohenden Hungersnot vorzubeugen haben die lokalen Maschinenringe jetzt binnen Wochen ein Projekt auf die Beine gestellt, mit dem bis zu 25.000 Hektar mit Mais und andere, lokalen Getreidearten bewirtschaftet werden können.
„Erstmals vergeben wir hier an die Bauern auch Kleinkredite. Damit können die Mitglieder mehr Saatgut und Düngemittel für zusätzliche Flächen beziehen. Die Maschinenringe vermarkten anschließend die Ernteprodukte, um für die Landwirte einen besseren Preis zu erzielen“, erklärt Russ eine der Aufgaben der neu gegründeten Maschinenring Foundation.