Nachdem es in den vergangenen Jahren etwas ruhiger war an der Kaffeetafel, sind die nervigen Wespen 2022 umso heftiger da. Der Nabu bestätigt dies nun laut dpa anhand neuer Daten. So habe es beim Naturschutzbund bislang dreimal so viele Fälle von Beratungen zu Wespen gegeben wie im vergangenen Jahr.
Neben dem trockenen, heißen Wetter, das Wespen im Gegensatz zu vielen anderen Tieren sehr gut bekommt, gibt es noch andere Gründe dafür. So seien in diesem Frühjahr besonders viele Wespenköniginnen unterwegs gewesen, um ein Nest zu gründen. Weil es in der sensiblen Phase der Neugründung etwa im Mai keine längere Kälteperiode gegeben habe, seien die Tiere gut durchgekommen, zitiert die dpa einen Biologen. Dadurch habe sich eine beträchtliche Population mit viel Brut aufgebaut, die derzeit ihren Höhepunkt erreiche.
Zudem hätten die Wespen verstärkt Hunger, weil kleinere Insektenarten als Nahrung ausgefallen seien. So kämen sie häufiger zu den Menschen an den gedeckten Tisch. Im September soll es dann ruhiger werden, heißt es.
Zwischenbilanz der Insektensommer-Zählung
Der Nabu hat außerdem die Ergebnisse seiner Insektenzählung bekanntgegeben. Aktuell sind Acker- und Erdhummeln in etwa gleichauf, die Steinhummel folgt mit etwas Abstand auf Rang 3. Auch der Kleiner Fuchs ist vorn dabei, während die Wespen bisher unauffällig bleiben. Viele Tagfalter scheinen den Saisonhöhepunkt schon hinter sich zu haben.