Die Ornitologen vom Nabu Baden-Württemberg und dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern zählten bei der Aktion „Stunde der Gartenvögel 2023“ wieder das Vorkommen der Tiere. Fest steht wohl, dass es dieses Jahr weniger Rauch- und Mehlschwalben sowie Mauersegler gibt. Das soll an den kühlen Temperaturen und dem nasskalten Wetter des Aprils liegen, wodurch weniger Insekten flogen.
„Wir sehen jetzt sehr deutlich, dass der starke Abwärtstrend bei den gebäudebrütenden Insektenfressern bundesweit ungebremst weitergeht“, sagt Nabu-Ornithologe Stefan Bosch zu den gemeldeten Zahlen. „In Baden-Württemberg wurden 35 % weniger Mauersegler gemeldet als im Vorjahr, Mehlschwalben haben ein Minus von 30 %, Rauchschwalben von 21 %. Diese Arten brauchen dringend Hilfe, zum Beispiel indem wir mehr Nistplätze an Gebäuden schaffen und Häuser vogelfreundlich sanieren. Die große Wohnungsnot bei den Gebäudebrütern können wir nur gemeinsam lindern.“
Haussperlinge halten sich unverändert auf Platz 1 mit etwa sechs Vögeln pro Garten. „Dieser Gebäudebrüter ist eine anpassungsfähige Art, die mit dem urbanen Umfeld zurechtkommt“, erklärt Bosch.
Insgesamt hatten sich deutschlandweit fast 59.000 Menschen an der "Stunde der Gartenvögel" beteiligt und rund 1,3 Mio. Vögel aus über 40.000 Gärten und Parks gemeldet.