Die Europäische Kommission hat im Rahmen eines Vertragsverletzungsverfahrens zum Gebietsschutz eine Rüge gegen Deutschland ausgesprochen. Brüssel kritisierte die Bunderepublik dafür, immer noch zu wenige Schutzgebiete ausgewiesen zu haben.
Die Brüsseler Behörde hatte das Vertragsverletzungsverfahren nach eigenen Angaben bereits 2015 eingeleitet, da Deutschland viele seiner Natura-2000-Gebiete trotz Ablauf der Frist im Jahr 2010 nicht entsprechend geschützt hatte. Im Jahr 2015 habe die Unterschutzstellung dabei für 2 784 der 4 606 Gebiete gefehlt. Allerdings sollen aktuell immer noch 787 Gebiete unzureichend gesichert sein.
Überdies fehlten für viele Gebiete die in der Fauna-Flora-Habitat-(FFH)-Richtlinie vorgesehenen Managementpläne über konkrete Erhaltungsmaßnahmen, monierte die EU-Behörde.