Auf einem Hof in Bad Aibling (Landkreis Rosenheim) hat das Veterinäramt zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen tote Rinder entdeckt. Neun Tiere wurden Medienberichten dort aufgefunden, eine weitere Kuh musste vom Tierarzt erlöst werden.
Die Kontrolleure wurden aktiv, nachdem es Hinweise aus der Bevölkerung gab. 19 lebende Rinder wurden daraufhin in einen Notstall gebracht. Die Tiere würden dort versorgt und veterinärmedizinisch betreut, heißt es vom Landratsamt. Woran die neun Rinder verendet sind, werde derzeit untersucht. Wie zu hören ist, soll der Hof in einem schlechten Allgemeinzustand sein, die Tiere seien sehr vernachlässigt.
Gegen den jungen Landwirt wird wegen des Verdachts der quälerischen Tiermisshandlung und der Tiertötung durch Unterlassen ermittelt. Bei der Kontrolle sei eine Überlastungssituation offenbar geworden.
Ähnelt den Fällen aus Griesstätt und Kipfenberg
In Bayern häufen sich gerade derartige Fälle. Erst Ende März hatte es im Landkreis Rosenheim einen ähnlichen Fund gegeben. Da waren bei einer Tierschutzkontrolle auf einem Hof in der Gemeinde Griesstätt 17 tote Rinder, Schafe und Ziegen entdeckt worden. Unter viel Mist und Stroh wurden weitere 20 verendete Tiere, Knochen und Tierteile gefunden.
Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft Traunstein. In Oberbayern wurden in diesem Jahr bereits drei Fälle bekannt. Auf einem Betrieb in der Gemeinde Kipfenberg im Landkreis Eichstätt waren im März 18 tote Rinder entdeckt worden, erinnert die dpa.
"Die Landwirtschaftsministerin bekommt die Lage im Tierschutz in den Betrieben, nicht in den Griff", kritisiert die SPD-Landtagsabgeordnete Ruth Müller, CSU-Ministerin Michaela Kaniber. Das Agrarministerium wies die Vorwürfe zurück. Für diese Kontrollen im Bereich des Tierschutzes sei das Umweltministerium zuständig.