Bayern stellt zusätzliche 30 Mio. € zur Verfügung, um die durch das Juni-Hochwasser entstandenen Schäden an den Hochwasserschutz-Einrichtungen umgehend zu beseitigen. Das hat das Kabinett gestern (30.7.) in München beschlossen, wie die Bayerische Staatsregierung mitteilt.
Zusätzlich startet Bayern zum 1. August 2024 ein neues Instrument zur Verbesserung des kommunalen Hochwasserschutzes, da die bayerischen Städte und Gemeinden beim Hochwasserschutz eine besonders wichtige Rolle spielten. Kernelement sei ein ausführliches Beratungsgespräch zwischen Wasserwirtschaftsamt und Kommune, ergänzt durch optionale Ortsbegehungen.
Wasser in der Fläche zurückhalten
Als Ergänzung zum technischen Hochwasserschutz müssten die Wasserflüsse in der Landschaft wieder mehr Beachtung finden, so die Landesregierung. Die Flur selbst müsse zum leistungsfähigen Wasserspeicher werden und wasserabflussbremsend sowie wasserrückhaltend gestaltet werden.
Zentrales Element sei die Abstimmung mit und zwischen Grundstückseigentümern, Bewirtschaftern, Gemeinden sowie fachlich berührten Behörden und Verbänden. Bayern will seine Maßnahmenschwerpunkte zur Stabilisierung des Landschaftswasserhaushalts auf intensive Beratung, dezentrale bauliche Maßnahmen wie etwa naturnahe Rückhaltebecken und begrünte Abflussmulden, Förderung ökologisch wertvoller Landschaftselemente sowie Bodenordnung und Flächenmanagement setzen.
Schwammdörfer im Fokus
In den letzten fünf Jahren hat Bayern laut Landesregierung über die Verwaltung für Ländliche Entwicklung mehr als 40 Mio. € an Zuschüssen für die Umsetzung solcher Maßnahmen bereitgestellt. Damit seien über 400 Maßnahmen realisiert worden, die dabei helfen, Wasser in der Fläche zurückzuhalten.
Im Bereich der Dorferneuerung und Gemeindeentwicklung setze Bayern einen besonderen Fokus auf die sogenannten Schwammdörfer. Mit dem Aktionsprogramm „Schwammregionen“ sollen über Gemeindegrenzen hinweg lösungsorientierte Wege beschritten werden. Engagierte Akteure vor Ort sollen befähigt werden, eigene Ideen zu entwickeln, um klimaresiliente Dörfer und Fluren zu gestalten, so die Landesregierung.