Die Verarbeiter tierischer Nebenprodukte streben mit Blick auf das kommende Jahr einen stärkeren Gedankenaustausch zwischen Bund, Ländern und ihrem Verband an. Es geht laut der Servicegesellschaft Tierische Nebenprodukte (STN) und dem Verband der Verarbeitungsbetriebe Tierischer Nebenprodukte (VVTN) dabei darum, die Fragen im Interesse einer funktionierenden Verarbeitung tierischer Nebenprodukte „ausgewogen abarbeiten“ zu können.
„Wenn uns die nächste Tierseuche - Afrikanische Schweinepest (ASP) - erreicht, sollen wir doch auch funktionieren, und zwar schnell und möglichst geräuschlos“, so die STN und der VVTN in ihrem „Weihnachtsbrief 2019“.
Als wichtigstes Anliegen der Branche wird die Aufhebung der Beschränkungen der Verfütterung tierischer Proteine genannt. Die EU-Kommission habe Ende Januar 2019 ein „non paper“ vorgelegt, wonach die Fütterung verarbeiteter tierischer Proteine (vtP) von Schweinen an Geflügel „endlich“ erlaubt werden sollte. Durch die Wahl des Europaparlaments und die Findung einer neuen Kommission im Verlauf dieses Jahres sei der Gesetzesakt leider ins Stocken geraten. Die ständigen Verzögerungen seien bedauerlich, weil durch die Fütterung von Geflügel mit Proteinen aus Schweinen der Beitrag der Branche zur Kreislaufwirtschaft weiter gestärkt werden könne.
Erforderlich ist es laut STN und VVTN aber auch, dass die Aufhebung der Beschränkungen analytisch begleitet wird. Eine Null-Akzeptanz wie beim Export von vtP „frei von Wiederkäuern“ sei kontraproduktiv und fachlich auch nicht gerechtfertigt.
STN und VVTN geben hier zu bedenken, dass in der futtermittelrechtlichen Analytik von Inhaltsstoffen und Rückständen Toleranzen als Bestandteile einer risikoorientierten Entscheidung unverzichtbar seien. Deshalb sei es unverständlich, dass diese für vtP nicht auch festgelegt würden.