Künstliches Sonnenlicht und Nährlösungen bilden die Wachstumsgrundlage der Pflanzen in der „Indoor Farm“, die kürzlich bei den 47. Osnabrücker Kontaktstudientagen vorgestellt wurde. An dem vollklimatisierten Betrieb arbeitet unter anderem Dr. Daniel Schubert vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Ein Forschungsteam in der Antarktis versorge sich auf diese Weise bereits mit frischem Gemüse. Künftig solle dieser Erzeugungsweg auch Astronauten bei Langzeitmissionen dienen.
Strategien zur Düngeoptimierung im klassischen Gewächshaus- und Freilandanbau stellte Christian Frerichs von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vor. Er zeigte am Beispiel des Spinatanbaus, wie es gelingen kann, die intensive Pflanzenproduktion mit den Anforderungen des Grundwasserschutzes in Einklang zu bringen. Mit „Zero Emission Greenhouses“ hat sich nach Angaben der Hochschule seit mehreren Jahren eine Arbeitsgruppe der Universität Wageningen beschäftigt, mit dem Ergebnis, dass eine Produktion ohne flüssige Nährstoffausträge ohne Ertrags- und Qualitätseinschränkungen grundsätzlich möglich ist, aber hohe Ansprüche an die technische Ausstattung und an das Produktionsmanagement stellt. Notwendig sei unter anderem eine sehr genaue Düngungssteuerung und -kontrolle.
Währenddessen beschäftigte sich der Fachbereich Gartenbau mit neuen Technologien für eine umwelt- und ressourcenschonende Pflanzenproduktion. Einer der vorgestellten Ansätze, die Aquaponik, kombiniert die Fisch- und Gemüsezucht durch einen gemeinsamen Wasser- und Nährstoffkreislauf miteinander. Solche innovativen Systeme sollen zukünftig einen Beitrag zur nachhaltigen Lebensmittelproduktion in städtischen Ballungszentren leisten.