Mit dem „Innovationspreis Moderne Landwirtschaft“ zeichnen top agrar und das Forum Moderne Landwirtschaft besonders zukunftsweisende und innovative Lösungen für den Agrarsektor aus. Der diesjährige Gewinner des mit 7000 Euro dotierten Preises ist das Projekt seedalive – ein neuartiger Keimfähigkeitsschnelltest für Pflanzensamen. Dem Team ist es gelungen, eine schnelle, nicht zerstörende und zuverlässige Methode zu entwickeln, die die Keimfähigkeit von Samen auch in Keimruhe sicher beurteilt.
Das zum Patent angemeldete Testsystem basiert auf einem Kit-Konzept, mit dem Pflanzenzüchter, Saatgutproduzenten und Händler die Qualität von Saatgut innerhalb weniger Stunden selbst bestimmen können. Die Auswertung der Keimfähigkeit übernimmt eine Künstliche Intelligenz. Nach Ansicht der siebenköpfigen Jury hat das Team von seedalive ein Produkt entwickelt, das Technologie, Benutzerfreundlichkeit und Nachhaltigkeit verbindet. Bei der Verleihung des Preises an Jens Varnskühler von seedalive stellte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, fest, dass das Gewinnerteam ein Tool mit hoher Bedeutung für die landwirtschaftliche Praxis entwickelt habe, das zudem skalierbar sei.
Den mit 2000 Euro dotierten zweiten Platz konnte die E-Vita GmbH für ihre Methode zur Elektronenbehandlung von Saatgut für sich verbuchen. Das Joint Venture von Fraunhofer und Ceravis bietet eine innovative, skalierbare Beizmethode an, die physikalische Desinfektion mit biologischer Nachbehandlung verknüpft.
Mit dem dritten Platz und 1000 € Preisgeld wurde das Projekt LiveSen ausgezeichnet. Mit dem „Labor auf dem Chip“ lässt sich der Nährstoffgehalt in Pflanzen über Biosensoren direkt auf dem Feld bestimmen.
Neben der Hauptkategorie wurde in diesem Jahr ein Sonderpreis für innovative landwirtschaftliche Betriebe geschaffen. Hier konnte sich der Bauernhof Nelben der Familie Saudhof durchsetzen. Der Betrieb arbeitet im ökologischen Zuckerrübenanbau mit einem Feldroboter, der durch Eigenarbeit und Erfindergeist bis zu 24 Stunden durchgängig im Einsatz sein kann. Möglich macht das der Einbau eines zusätzlichen Aggregats, das neben Solarenergie ressourcenschonend mit Kraftstoff betrieben wird.