Regionalität, Tierwohl, Nachhaltigkeit: Diese oft unsichtbaren Mehrwerte aus der Schweinehaltungwill Vion in den Niederlanden sichtbarer machen. Der Schlachtkonzern hat die 175 Partnerlandwirte seines „Good Farming Star“-Schweinefleischprogramms komplett an die Blockchainangeschlossen. Gemeinsam mit Lieferanten und anderen Partnern der Kette sollen so ein offener Datenaustausch sowie die Herkunft und Unversehrtheit des Fleisches garantiert werden. Dabei geben die Beteiligten unter anderem Einblicke in die Herkunft von Rohstoffen, Tiergesundheit, Schlachtdaten und Logistik.
„Durch ein geschütztes Autorisierungsregister können alle Akteure ihre Daten teilen – welche Informationen und mit wem, bestimmen sie selbst“, sagt Dr. Bert Urlings, Director Quality Assurance von Vion. Damit sollen die Beteiligten die Hoheit über ihre Daten behalten. Der LEH könne also über die Blockchain-Daten keine Rückschlüsse auf einen einzelnen Landwirt oder Futtermittelhersteller ziehen. „Anfangs waren alle Beteiligten skeptisch, ihre Daten zu teilen“, so Urlings. Herausforderungen gebe es vor allem in der praktischen Umsetzung.
Einheitliche Datenbasis
„Technisch komplex war es, einen Standard für den Datenaustausch zu finden, der von allen Systemen der beteiligten Bauern unterstützt wird.“ Ziel müsse es sein, eine einheitliche Struktur der Daten zu gewährleisten, damit diese kompatibel und vergleichbar seien. Durch die Verknüpfung der Farm-Management-Systeme der Betriebe mit den Vion-Daten und denen der Futtermittellieferanten, der Viehlogistik usw. entstehe ein umfassender Produkt-Pass. „Wir werten diverse Daten der Tiere, z. B. hinsichtlich Gewichtszunahme oder Speck-/Muskelanteil, aus und stellen sie den Landwirten anonymisiert zur Verfügung“, so Urlings.
Vion will die Blockchain-Technologie zur Rückverfolgung von Fleisch künftig auch auf Deutschland ausweiten.