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Alternative zur Saatgutdesinfektion auf dem Vormarsch

Als Anlagenbauer zur chemiefreien Sterilisation von Saatgut gewann E-Vita 2022 den zweiten Platz des Innovationspreises Moderne Landwirtschaft in der Kategorie Forschung. Wo steht E-Vita heute?

Lesezeit: 4 Minuten

Mit ihrem Verfahren der elektronischen Beize gewann das Start-up E-Vita im Jahr 2022 den mit 2.000 € dotierten 2. Platz des Innovationspreises Moderne Landwirtschaft. Im gleichen Jahr erreichte es den 1. Platz des sächsischen Gründerpreis und im Vorjahr den Fraunhofer Gründerpreis 2021.

Die Sterilisation von Saatgut durch aktiven Elektronenbeschuss bietet für Landwirte viele Vorteile, wodurch E-Vita eine stark gefragte Nische in der Saatgutproduktion für sich erfolgreich erschließen konnte. Gegenüber top agrar erklärte E-Vita-Gründer André Weidauer die Hintergründe der Desinfektion mit Elektronen und warum vor allem Landwirte von dieser Technologie profitieren können.

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Bis zum 20. September können sich Landwirte, StartUps und Forschungsprojekte für den Innovationspreis Moderne Landwirtschaft bewerben.

Bewerben können sich innovative Projekte, die die Landwirtschaft nachhaltiger machen, sowie landwirtschaftliche Betriebe, die sich besonders im Bereich regenerative Landwirtschaft hervorheben.

Der Innovationspreis Moderne Landwirtschaft will lösungsorientierte Landwirte, Start-ups und Forschungsprojekte honorieren und sichtbar machen. Verliehen werden die Preise aus unterschiedlichen Kategorien durch das Forum Moderne Landwirtschaft und top agrar.

Ein altes Verfahren mit modernem Ansatz

Das Verfahren der Saatgut-Behandlung mit Elektronen sei schon alt, viel älter als E-Vita, erklärt E-Vita-Gründer André Weidauer im Gespräch mit top agrar. Die Grundlagen sollen bis auf das Jahr 1983 zurückgehen.

Das Konzept: Elektronen werden in einer mobilen Anlage gezielt auf das Saatgut geschossen, wodurch dieses an der Oberfläche von Pilsporen und Myzel sowie Viren und Bakterien befreit wird. Dadurch sollen Auflaufkrankheiten minimiert, Lagerschäden reduziert und Pflanzenschutzmittel langfristig eingespart werden.

Das Grundgerüst von E-Vita beruhe auf viel Historie in Kombination mit Pilotanwendern, die das Konzept in ein Projekt überführt hatten, so Weidauer. Heutzutage baut, verkauft und vermietet E-Vita Anlagen zur Elektronenbeize deutschland-, europa- und weltweit.

Ist E-Vita in der Praxis angekommen?

Auf diese Frage antwortet E-Vita-Gründer Weidauer mit einem klaren „Ja.“. Er erklärt, dass E-Vita in diesem Jahr zwischen 33.000 und 35.000 Tonnen Z-Saatgut mit der Elektronen-Behandlung aufbereiten wird. Damit werde E-Vita in diesem Jahr zur wichtigsten Alternative zur chemischen Beize im deutschen Ackerbau, sagt er.

Das Unternehmen wächst zur Zeit beim Marktanteil in Deutschland um 25-30 % pro Jahr, so Weidauer. Es kommen jedes Jahr neue Anlagen auf den Markt und sowohl die nationale als auch die internationale Nachfrage sei "gigantisch groß".

Nachhaltige Landwirtschaft mit der E-Vita Methode?

Durch die Elektronen-Behandlung ist es möglich, auch in großen Stil eine nachhaltige Landwirtschaft zu betreiben, so Weidauer.

Die Elektronenbehandlung gibt uns die Möglichkeit, flächenmäßige Landwirtschaft nachhaltig zu machen.
André Weidauer

Als Bestandteil von gängigen Pflanzenschutzmaßnahmen sei es daher möglich, Pflanzenschutzmittel im großen Stil einzusparen. Auf den Ertrag und die Keimfähigkeit der Samen habe die Elektronenbehandlung keinen Einfluss, erklärt Weidauer. 

Eine physikalische Saatgutbehandlung habe dabei viele Vorteile für die Landwirte. Zum einen werden Pestizide langfristig eingespart, die sich alternativ in den Schichten einer Saatgutpille wiederfinden. Zudem wird die Lagerfähigkeit des Saatgutes erhöht, welches bei Bedarf auch bedenkenlos an Nutztiere verfüttert werden kann. Ein weiterer Vorteil sei die problemlose Aussaat in Wasserschutzgebieten, für die es für gebeiztes Saatgut strenge Auflagen gibt.

Die Aussagen, wie bedenkenlos das Verfahren von E-Vita wirklich ist, treffen dabei nicht E-Vita selbst, sondern verschiedene Landesanstalten und die biologische Bundesanstalt, sowie zahlreiche universitäre Forschungsprojekte in ca. 2.000 Versuchsparzellen. 

Auf die Kornstruktur und Saatgutproduzenten kommt es an

Derzeit bietet E-Vita aufbereitetes Z-Saatgut aller Getreidesorten an. Auch Körnerleguminosen können mit der Elektronenbehandlung ebenfalls aufbereitet werden, so Weidauer. Für Maissaatgut gäbe es ebenfalls positive Versuchsergebnisse. Jedoch besteht in Deutschland für Maissaatgut eine vom Züchter bestimmte Struktur, weswegen E-Vita nur darauf verweist, dass das Verfahren sehr gut funktioniert und die Erträge und Produktqualität erhöht wird.

Zuckerrübensaatgut werde erstmal nicht angeboten. Das liegt zum einen an der unebenen, dreidimensionalen Form des Saatgutes und zum anderen an der geringen Nachfrage. Weidauer erklärt, dass E-Vita in zahlreichen Konsortien und Projekten aktiv sei, um nach neuen Produkten und Anwendungsfällen Ausschau zu halten.

Zusammenarbeit leicht gemacht

Landwirte können aufbereitetes E-Vita Saatgut von einem kooperierenden Saatgutproduzenten erwerben. Der Marktzugang verläuft für E-Vita, wie auch für den Landwirt, über die Saatgutproduzenten. Die Anlagen werden von E-Vita an die Saatgutproduzenten verkauft oder als Leihgabe angeboten. Das aufbereitete Saatgut wird dann den Landwirten von Agravis-OST GmbH & Co. KG, der Ceravis AG, Geno-Saaten GmbH und der DSV Deutsche Saatenveredelung AG zum Verkauf angeboten.

Von der Forschung in die Industrie

Mit der Idee, mehr nachhaltige Mittel in die konventionelle Landwirtschaft zu integrieren, entwickelte sich E-Vita aus der Forschung in den Industriesektor. Der Markenname E-Vita wird dabei seit 2014 eingesetzt. Aktuell wird von E-Vita ausgebrachtes Z-Saatgut auf ca. 2 Millionen Hektar Anbaufläche ausgebracht.

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