Eine zelluläre Landwirtschaft, insbesondere eine zellkulturbasierte Fleischproduktion, rückt im Zuge der oft geforderten Transformation des Ernährungssystems immer wieder in den Fokus. Das geht aus einem Bericht des Büro für Technikfolgen-Abschätzung am Deutschen Buntestag (TAB) hervor. Seit der ersten Patentanmeldung im Jahr 2011 und der Präsentation des ersten Burgerpattys aus In-vitro-Fleisch im Jahr 2013 wuchs das Interesse aus Wirtschaft und Wissenschaft stetig.
Obwohl daher auch Investitionen in die Entwicklung und Verbesserung der Herstellungsverfahren steigen, bestehen noch viele Unsicherheiten hinsichtlich der künftigen Verbreitung zellkulturbasierter Fleischprodukte. Nicht gänzlich erforscht sind laut TAB zudem die Umwelteinwirkungen des Fleischersatzes. Diese werden unter anderem durch den Gebrauch von fetalem Kälberserum, den Einsatz erneuerbarer Energien in der Produktion sowie die Skalierung zur industriellen Fertigung bestimmt.
Länder investieren unterschiedlich
Zusätzlich zu Investitionen von Risikokapitalgebern und Unternehmen finanziert auch die öffentliche Hand die Forschung in Fleisch aus Zellkulturen. Die niederländische Regierung stellt im Rahmen eines Wachstumsfonds mit 60 Mio. € weltweit die größte Summe zur Verfügung, berichtet das TAB. Zum Vergleich: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) förderte mit ca. 1,8 Mio. € den Forschungsverbund „CELLZERO Meat“.
In Deutschland gibt es daher bislang nur vereinzelte Forschungsvorhaben und Start-ups, die einen Markteintritt anstreben. "Ein Ausbau der Forschungsförderung sowie eine Gestaltung von Zulassungsanforderungen und Kennzeichnungspflichten können eine Rolle bei der Stärkung der nationalen Position im internationalen Vergleich spielen", schlussfolgert das TAB.
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