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topplus Umfrageauswertung Hofnachfolge

Hofübergabe: „Das größte Problem sind die sturen Alten"

Die Umfrage zum Thema Hofübergabe hat viele Leserinnen und Leser ermutigt, uns von ihren Erfahrungen zu berichten. Alle Ergebnisse, Erlebnisse und persönlichen Tipps finden Sie hier.

Lesezeit: 3 Minuten

Das Positive vorweg: Die nicht-repräsentative Umfrage auf den top agrar-Onlinekanälen zum Thema Hofübergabe zeigt, dass immerhin bei gut der Hälfte (52%) der 2.165 Umfrageteilnehmer die Hofübergabe „entspannt“ abgelaufen ist. Dennoch bleiben zusammengenommen 43%, bei denen der Prozess mindestens „kompliziert“, wenn nicht gar „gefährdend“ für den Familienfrieden abläuft.

Denn hier bleibt der Hof trotz aller Schwierigkeiten beim überwiegenden Teil der Befragten: 83% haben angeklickt, dass der Hof in der Familie bleibt. Bei 11% ist es noch unklar. 4% haben keinen Nachfolger oder keine Nachfolgerin und 2% ziehen eine außerfamiliäre Hofübergabe in Betracht.

Beratung bei Hofübergabe verbreitet

Eine Mehrheit von 60% meint, dass bei einer Hofübergabe externe Beratung mit dem Blick von außen nötig ist. Immerhin fast ein Viertel (24%) schließt das aus. 12% wollen es erstmal alleine versuchen und suchen sich erst Hilfe, wenn es Streit gibt.

Was die Hofnachfolger denken

Die Perspektive der Hofnachfolger und Hofnachfolgerinnen zeigt darüber hinaus: 58% von (bei dieser Frage) 1.580 Umfrageteilnehmern fühlen sich in ihren Vorstellungen von Eltern und Geschwistern unterstützt. Ein Viertel (25%) jedoch klickte an, dass „die Hofübergabe das Verhältnis zu den Eltern/Geschwistern“ belastet.

Die Gründe dafür sind vielfältig, wie einige persönliche Zuschriften an die Redaktion zeigen.

  • „Es wird viel eingemischt vom Alten. Neid ist sehr groß in der Familie“, schreibt eine Instagram-Nutzerin.

  • Ein anderer meint: „Wir sind grad mittendrin und es ist einfach nur schwer.“

  • Wieder einer kommentiert: „Das größte Problem sind die sturen Alten.“ 

  • Eine Facebook-Nutzerin schreibt: „Politik und Verbraucher reden den Beruf schlecht. Auch der Gedanke daran, das sein ganzes Leben lang machen und sehr viel Geld investieren zu müssen, motiviert nicht wirklich, sowas weiterzuführen.“

9% der Betriebsleiter kennen die Pläne des Hofnachfolgers nicht

Nach eigener Ansicht glauben 61% der abgebenden Betriebsleiter (1.606 Umfrageteilnehmer), dass sie ihren Hofnachfolgern die Freiheit zugestehen, den Betrieb nach ihren Wünschen zu gestalten. 21% würden sich wünschen, dass alles so weitergeht, wie bisher. Und noch 9% haben noch nicht mit ihrem Nachfolger über seine Pläne gesprochen.

Tipps aus der Praxis

Auch abgebende Betriebsleiter melden sich persönlich in Zuschriften an die Redaktion. Die zwei wertvollsten Tipps wollen wir Ihnen hier mit auf den Weg geben.

  • Landwirt S. rät: „Früh genug planen, externe Bewertung vornehmen lassen, Geschwister des Übernehmers transparent informieren. Und nach der Übergabe am besten vom Hof wegziehen. Den Jungen vertrauen.“

  • Landwirt H. berichtet: „Da alle vier Kinder landwirtschaftlich ausgebildet sind, haben wir eine aufwändige Mediation zu sechst (inkl. Schwiegertöchter) durchgeführt. Die beste Investition meiner 39 Betriebsleiterjahre!“ 

Ihre Meinung ist gefragt

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