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Betriebskonzept Vollvermietung: Wie zwei Töchter urbanes Flair aufs Land bringen

Urbanes Landleben auf dem „KlinkerKiez“: Maximiliane und Franziska Bertram krempeln nach der Hofübernahme den elterlichen Betrieb um. Sie bieten Raum auf dem Land mit Flair aus der Stadt.

Lesezeit: 3 Minuten

Maximiliane und Franziska Bertram sind aus Berlin und Stuttgart zurückgekehrt, um den Familienbetrieb in Lippetal bei Soest (NRW) zu erhalten, zu beleben und sich ein eigenes Leben aufzubauen (zur Hofübergabe, siehe hier). Auf dem Gelände eines alten Bauernhofs und einer ehemaligen Ziegelei etablieren die Schwestern einen Raum mit urbanem Flair für gemeinschaftliches Wohnen und Arbeiten namens „KlinkerKiez“. 

Co-Living: Wohngemeinschaft auf dem Land

„Es geht um die Menschen, die wir hier ansiedeln“, sagt Franziska Bertram. „Wir wollen so etwas wie eine Wahl-Familie auf den Hof holen, eine Nachbarschaft-Plus.“ Bei der Suche nach passenden Mietern muss es also vor allem persönlich passen. Für das 500m² große Betriebsleiterhaus hat sich eine WG aus vier Erwachsenen und zwei Kindern gefunden. Vater Georg Bertram lebt in der Altenteilerwohnung. Fünf zusätzliche Wohnungen sollen in einem alten Stall gebaut werden. Bislang können die Schwestern ortsübliche Mieten zwischen 6 bis 9 €/m² erzielen. Das Interesse an der besonderen Community sei generationenübergreifend groß, berichten die Schwestern.

Co-Working für Schreibtisch-Arbeiter und Handwerker

Wer möchte, kann am KlinkerKiez arbeiten. Es gibt vom Co-Working-Raum mit Büroarbeitsplätzen bis zur großen Lagerhalle für Handwerksbetriebe viele Möglichkeiten. „Hier erzielen wir Mieten zwischen 2 bis 5 €, je nach Zustand der Halle“, verrät Franziska. Das sei die Crux. „Das Konzept der Vollvermietung ermöglicht es uns, die älteren Liegenschaften in ihrem teilweise sanierungsbedürftigen Zustand zu nutzen, sie aber parallel zu sanieren und höherwertig zu belegen.“ Um im Co-Working im Sinne der funktionierenden Community eine ähnliche Mieterschaft wie im Co-Living zu erreichen, suchen die Hofnachfolgerinnen zum Beispiel nach innovativen Start-ups und Unternehmen, die nachhaltig und zukunftsweisend arbeiten.

Betriebsspiegel "KlinkerKiez", Lippetal bei Soest (NRW)

Noch sind nicht alle Pläne der Hofnachfolgerinnen umgesetzt und werden hier daher als Potenziale aufgeführt.

  • Betriebskonzept: Vollvermietung

  • Co-Farming: 33 ha Acker, 4 ha Grünland, 2,5 ha für bestehende und potenzielle Projekte (SoLaWi, Ponypension, etc.)

  • Co-Living: Potenziell sieben Wohnparteien möglich auf einer potenziellen Gesamtwohnfläche von ca. 1.000 m²

  • Co-Crafting / Co-Working: 5.000 m² überdachte Gewerbefläche (plus mind. genauso viel Freifläche) plus potenziell 180 m² Büroetage

  • Anzahl Gewerbemieter: Aktuell knapp 30 gewerbliche Mietparteien, ca. 20 % Steigerung möglich

  • Sonstiges: Vier PV-Anlagen (170 kWp)

Co-Farming auf dem KlinkerKiez

„Das Co-Farming ist zwar nur ein kleiner Teil unseres Konzepts, aber das ist den Leuten sehr wichtig“, sagt Franziska. So ist der Bärenanteil des Ackers verpachtet. Aber es bleibt am Standort genug Platz für Gemeinschaftsgärten, Ponywiesen und Hobby-Hühnerhaltung. „Wir würden außerdem gern eine SoLaWi ansiedeln“, sagt Maximiliane.

Vollvermietung als Konzept

„Man darf nicht vergessen, dass wir im Außenbereich sind“, erinnert Georg Bertram, der das Konzept der Vollvermietung am Standort zuerst nicht für tragfähig hielt. Die nächstgrößere Stadt ist 12 km entfernt. Aber seine Töchter sind dabei, ihm das Gegenteil zu beweisen. „Ich glaube, das funktioniert hier nur, weil wir das besondere Gemeinschaftsgefühl der Community kreieren“, glaubt Maximiliane. Das sei ein starkes Alleinstellungsmerkmal. „Wir versammeln kreative, zukunftsorientiert denkende Menschen und veranstalten zusammen Flohmärkte und Feste. Wie in einer bunten Dorfgemeinschaft.“

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