„Der Alte will nicht abgeben und macht mir noch Vorwürfe", erzählt der eine verzweifelt am Telefon. "Wenn das so weiter geht, kann er das alleine weitermachen", schreibt der andere. "Alle Versuche von Mediation wurden abgeblockt mit den Worten, das brauchen wir nicht...", berichtet es eine andere Anruferin als Reaktion auf unsere Umfrage zur Hofübergabe. All das zeigt: Erfolgreiche Hofübergaben sind alles andere als eine Selbstverständlichkeit.
Patentrezepte gibt es nicht. Was für einen Hof passt, muss nicht für den nächsten gelten. Eine individuelle Lösung zu finden, die sich für alle Beteiligten gut anfühlt, ist herausfordernd. Gibt es überhaupt einen Nachfolger bzw. eine Nachfolgerin? Oder gibt es gleich mehrere, die den Hof alle gern hätten? Dürfen sich Nachfolger mit eigenen Ideen entfalten? Wie sind Geschwister und Partner involviert? Wie lässt sich finanzielle Gerechtigkeit - ggf. abseits der Höfeordnung - herstellen und für alle transparent machen?
Mut machen, Unterstützung annehmen
Es gibt 1.000 Fragen zu klären, die nicht nur betriebswirtschaftlicher Art sind, sondern sehr persönlich werden können. Trotz aller guten Vorsätze kommt es häufig zu Generationen- und Geschwisterkonflikten. Und das über viele Jahre, in denen viel passieren kann, was den weiteren Prozess wiederum erschwert. Dann wird die Hofübergabe zum Teufelskreis.
Unsere Umfrage und die Tipps, die uns zugeschickt wurden, machen aber gleichzeitig auch Mut! Denn positive Zuschriften zeigen: Mit offener Kommunikation, Geduld und gegenseitigem Wohlwollen lassen sich faire Lösungen erarbeiten.
Was dabei auf keinen Fall fehlen darf, ist Beratung von außen. Ob klassischer Agrarberater, externer Coach, professioneller Mediator oder ländliche Familienberatung: Für erfolgreiche Hofübergaben ist der nüchterne Blick von außen ein Muss!