Das Münchener Start-up Greenforce startet in den nächsten Wochen ein Pilotprojekt zum Erbsenanbau in der eigenen Region. Die BayWa hat als Investor dafür Landwirte in Bayern und Thüringen unter Vertrag genommen, die die Hülsenfrucht für das Start-up auf einer Fläche von insgesamt 125 Hektar anbauen. Das berichtet das Unternehmen.
Die regionalen Geschäftsbeziehungen von Deutschlands größtem Agrarhändler sollen das Foodtech Start-up seinem Ziel der vertikalen Integration vom Saatgut bis hin zum fertigen Produkt einen Schritt näher bringen. Die BayWa wiederum will für ihre Kunden, die Landwirtinnen und Landwirte, neue Absatzwege im Bereich der alternativen Proteine für die Humanernährung schaffen. Die Unternhemen rechnen mit einem Ertrag von etwa 300 bis 400 t Rohware, die Greenforce zu Fleisch- Fisch-, Ei- und Milchersatzprodukten weiterverarbeitet.
Pflanzliches Protein benötigt
„Alternative Proteine sind mehr als nur ein Hype. Um dem steigenden Bedarf an Nahrungsmitteln und den sich verändernden Verbraucherwünschen gerecht zu werden, braucht es neben tierischen Proteinen eine sichere, pflanzenbasierte Proteinerzeugung,“ erklärt Kristal Golan, Head of New Protein Solutions der BayWa AG.
Durch verkürzte Transportwege beim lokalen Anbau und der Weiterverarbeitung wollen die Unternehmen CO2 einsparen. Zudem will Greenforce durch den Anbau der eigenen Erbse möglichst das gesamte Erntegut verwerten und bei der Proteinextraktion entstandene Nebenströme in weitere Produkte zu verarbeiten. Das Start-up prüft beispielsweise die Möglichkeiten für die Entwicklung pflanzlicher Hundekauknochen. Zudem sei eigenes Erbsensaatgut geplant.
„Der Anbau der Greenforce-Erbse ist für uns ein weiterer Meilenstein bei der Schaffung eigener und transparenter Wertschöpfungsketten, um die Proteinversorgung der Zukunft sicherzustellen", so Thomas Isermann, Gründer und Geschäftsführer von Greenforce.