Verschiedene Stimmen fordern eine EU-weit verpflichtende Milchmengenreduktion. „Diesen Plan europaweit festzusetzen wird schwierig“, ist Markus Seemüller, Geschäftsführer der Bayern MeG überzeugt. Es habe in Preisverhandlungen mit Molkereien Vorschläge für ein Anreizmodell zur Milchmengenreduktion gegeben: Dabei würde die gesamte Milch abgeholt, aber nur 90% der Menge eines festgelegten Referenzzeitraums bezahlt. Für diese 90% hätten die Erzeuger in den nächsten Monaten einen weitgehend konstanten Preis erhalten. Aber das Konzept scheiterte: „Die bäuerlichen Vertreter konnten sich nicht einigen“, erklärt Seemüller. Es habe zu viele offene Fragen gegeben, beispielsweise zu Regelungen für Betriebe mit saisonaler Abkalbung.
Weniger Menge vorschreiben: Doch theoretisch kann die Bayern MeG den Mitgliedsorganisationen derzeit für sechs Monate eine Mengenreduzierung vorschreiben. Denn nach einem EU-Beschluss dürfen sich Gruppierungen der Milchbranche auf eine freiwillige Mengenreduzierung verständigen. Seemüller will davon keinen Gebrauch machen: „Wir beabsichtigen nicht als Befehlsgeber zu fungieren und Druck auf die Mitgliedsorganisationen auszuüben“, erklärt er. Vielmehr sei das Ziel, als Dienstleister konkrete Mengenvereinbarungen zu unterstützen, sofern diese von den Mitgliedern gewollt sind.