„Und wieder sollen wir Milcherzeuger den Preis für mehr Tierwohl zahlen“, macht Martin Schmidt aus Hattert-Hütte (Rheinland-Pfalz) seinen Unmut deutlich. Zusammen mit seinem Sohn hält er 200 Kühe.
Die weiblichen Kälber behalten sie zur Remontierung oder verkaufen sie über Auktionen. Einige Bullenkälber können sie auf 60 Mastplätzen aufstallen. Alle anderen vermarkten sie nach zwei Wochen. Die neue Regelung heißt für Schmidt aber: „Wir brauchen mindestens 30 Iglus zusätzlich, denn die Anzahl und Abmessung unserer Kälberhütten reicht nicht aus. Die Haltungsverordnung fordert ab der dritten Woche eine Liegefläche von mindestens 1,60 x 0,90 m.“
Dazu kommen die höheren Kosten über zwei Wochen Milchaustauscher (ca. 40 €), Heu, Einstreu und ggf. tierärztliche Behandlungen. „Aber vor allem kosten die zwei Wochen mehr Arbeit! Denn wir kümmern uns um jedes Kalb, egal ob weiblich oder männlich, intensiv und das braucht Zeit“, so Schmidt.
Die drängendste Frage ist, ob sich der Mehraufwand bezahlt macht: „Schon jetzt decken die Kälbererlöse selten die Kosten. Und ich glaube nicht, dass zukünftig der Verbraucher, der Einzelhandel, der Mäster oder Transporteur die Kosten übernehmen wird – sondern wir!“ -rei-