Feste Strukturen und eine gute Hygiene in der Kälberaufzucht machen sich auf dem Milchviehbetrieb Löb bezahlt.
Landwirtin Christine Löb aus Reupelsdorf in Bayern hält zusammen mit ihrem Vater Hugo Löb 100 Fleckviehkühe und die weibliche Nachzucht. „Die Kälbergesundheit beginnt bei der Gesundheit der Trockensteher. Diese stehen in einem Strohstall mit Ventilatoren. Und wir füttern nur frisches Futter, keine Reste“, betont Christine Löb.
Die Kälberhaltung ist auf dem Betrieb Löb sehr effizient organisiert. Die Laufwege sind bewusst kurz gehalten. „Alles ist an dem Ort zu finden, wo es regelmäßig gebraucht wird“, sagt Jurymitglied Dr. Caroline van Ackeren vom Landwirtschaftlichen Zentrum in Aulendorf. Die Nuckeleimer sind genauso wie die Kälberboxen nummeriert und kommen nach dem Waschen immer wieder zur gleichen Box zurück. Über den Kälberboxen hängt eine Wärmelampe an einem Drahtseil. Diese lässt sich einfach über die jeweilige Box ziehen, in der sie gerade benötigt wird.
Um die tägliche Arbeit zu erleichtern, ergänzt die Landwirtin die praktischen Erfindungen durch technische Hilfsmittel wie eine Eimerwaschanlage der Firma Grete.
In den ersten Lebenswochen erhalten die Kälber in Einzelboxen dreimal täglich 2 bis 4 l Vollmilch. Diese ist angesäuert und enthält einen pflanzlichen Ergänzer. Die Nuckeleimer reinigt die Landwirtin nach jeder Mahlzeit in der Eimerwaschanlage. Ab der fünften Lebenswoche stehen die Kälber in Gruppen und erhalten bis zum Abtränken mit zwölf Wochen Milchaustauscher am Automaten.
Um die Kälber gesund zu halten setzt die Betriebsleiterin auf vorbeugende Maßnahmen. Dazu zählt ein sehr guter Hygienestandard. Bereits seit 19 Jahren arbeitet Löb zudem mit Homöopathie. Sie wolle eingreifen noch bevor es nötig ist, einen Tierarzt zu holen. Doch auch dabei ist es wichtig, die Ursache für die Erkrankung zu kennen. „Wenn mehr als ein Kalb erkrankt, ist das nicht normal. Dann lasse ich immer eine Kotprobe im Labor untersuchen“, so Löb.