In einem siebenwöchigen Fütterungstest im LVG Köllitsch untersuchten Wissenschaftler den Effekt des Austausches von 2,2 kg Rapsextrationsschrot und 1,1 kg Gerste durch 3,3 kg silierte und getoastete Erbsen. Sie erfassten Parameter zur Leistung, Gesundheit und Futter- bzw. Nährstoffeffizienz bei hochleistenden Milchkühen.
Die Forscher stellten zwei Gruppen mit je 30 Tieren hinsichtlich Laktationsstadium, Leistung sowie Körperkondition homogen zusammen. Die Futteraufnahme war mit im Mittel 23 kg Trockenmasse (TM) je Kuh und Tag über den gesamten Betrachtungszeitraum gleich. Damit unterschied sich auch die Energie- und Nährstoffaufnahme zwischen den Gruppen nicht (siehe Übersicht 2).
Die Milchleistung lag in beiden Gruppen bei rund 40 kg energiekorrigierter Milch je Kuh und Tag. Die Versuchsgruppe, die Erbsen bekam, hatte im Vergleich zur Kontrollgruppe einen höheren Milchfettgehalt und einen geringeren Milcheiweißgehalt.
Deutliche Differenzen ergaben sich in den Milchharnstoffgehalten: Die Erbsen-Versuchsgruppe schied mit einem Harnstoffgehalt von rund 180 mg/l Milch und rund 270 mg Harnstoff/l im Harn rund 100 mg/l weniger Harnstoff über die Milch und den Harn im Vergleich zur Kontrollgruppe aus.
Kein Leistungsverlust
3,3 kg siliert-getoastete Erbsen konnten in der Milchviehfütterung ohne Verlust an Leistungsfähigkeit der Tiere 2,2 kg Rapsextraktionsschrot (RES) und 1,1 kg Gerste ersetzen. Die Kosten für die Herstellung der hofeigen angebauten, silierten und getoasteten Erbsen betrugen nur rund 20 €/dt (Silierkosten = 1,23 €/dt inklusive Folienschlauch und Quetschen; Toastkosten = 4,23 €/dt inklusive Investition, drei Jahre Abschreibung, Jahrestoastmenge von 800 t, Stromverbrauch 10 kWh und Stromkosten von 0,2916 €/kWh).
Die Preiswürdigkeit der silierten und getoasteten Erbsen auf Basis der gleichen Werte von NEL, RP und UDP war im Vergleich zu Gerste (15 €/dt) und RES (26 €/dt) mit 22 €/dt gegeben.