Die Genossenschaft Luchbergmilch verbesserte die Kälbergesundheit durch vorbeugende Maßnahmen.
Jan Köhler, Betriebsleiter der Luchbergmilch-Agrargenossenschaft legt großen Wert auf die ersten Stunden im Leben des Kalbes. Auf dem Betrieb in Glashütte-Luchau in Sachsen stehen 500 Holsteinkühe sowie die weibliche Nachzucht.
Kühe und Färsen kalben in einer großen Abkalbebox für bis zu drei Tiere mit dicker Stroheinstreu ab. An eine Vakuumleitung lässt sich hier eine Kannenmelkanlage anschließen. In einer Rotlichtbox mit Rädern können die Kälber nach der Geburt schnell trocknen. Innerhalb von 1,5 Std. trinken sie hier 3 l Kolostrum durch wiederholtes Anbieten. Neben der Biestmilchmenge ist auch die Qualität wichtig. „Diese kontrolliert der Betrieb standardmäßig. Das vermeidet Fehler“, so Jurymitglied Dr. Karsten Donat, Geschäftsführer der Thüringer Tierseuchenkasse. So erhalten Kuhkälber ausschließlich Kolostrum mit mind. 24 Brix. Dabei handelt es sich um pasteurisiertes Kolostrum, das im Kühlschrank aufbewahrt wird.
Im vergangenen Jahr optimierte der Betrieb die Kälberaufzucht weiter. Denn trotz der guten Bedingungen zu Beginn der Tränkephase hatten 40% der Kälber nach dem Absetzen Lungenerkrankungen. Durch die Einführung einer Impfung gegen Rindergrippe im Alter von 14 Tagen halbierte sich die Erkrankungsrate. Außerdem stellte der Betrieb die Fütterung auf ad libitum um. Zur Kontrolle der Aufzucht lässt der Betriebsleiter die Tiere in der Aufzucht viermal wiegen: Nach der Geburt, mit 15 Tagen, beim Absetzen der Milch mit 85 Tagen und mit 6 Monaten. Bis zum Absetzen haben die Kälber Zunahmen von mehr als 800 g pro Tag. Köhler hofft, dass sich Zunahmen und Erkrankungsrate weiter verbessern, sobald sich das ad libitum-System etabliert hat.