Präzisionsfermentation. Das soll der nächste Schritt für vegane Käsealternativen mit natürlichem Geschmack und Textur sein. Die Technik funktioniert so: Gensequenzen von Kühen werden in Hefezellen eingebracht und mit Stickstoff und Kohlenstoff gefüttert. Bei einem Prozess, der dem Bierbrauen ähnelt, produzieren die Mikroorganismen „naturidentische“ Milchproteine. Zusammen mit Fetten und Kohlenhydraten lässt sich daraus Käse formen.
Unternehmen weltweit arbeiten an dieser Technik. Auch das Berliner Start-up „Formo“, das jüngst eine Rekordsumme von 50 Mio. $ von Investoren erhalten hat. Ab 2023 will das Unternehmen Mozzarella, Emmentaler oder Gruyère auf den Markt bringen. Es fehlt aber noch eine EU-Zulassung als „Novel Food“.
Darauf wartet auch die Molkerei Hochland, die sich am israelischen Start-up „Remilk“ beteiligt, das ebenfalls aus fermentierten Milchproteinen Käse herstellt. Hochland will damit neben seiner Marke „Simply V“ sein tierfreies Sortiment ergänzen, um Veganer und Flexitarier zu erreichen. Aber klassische Milchprodukte sollen laut Hochland ein dominierender Bestandteil der Molkerei bleiben.